Kaum Reue vor Gericht

Etliche sexuelle Übergriffe: Firmenchef verurteilt

(Bild: Klemens Groh (Symbolbild, gestellte Szene))

Drei Ex-Mitarbeiterinnen eines ehemaligen Senners werfen ihm vor, sie sexuell belästigt zu haben. Eine Frau schildert geschlechtliche Nötigung: Er habe Gewalt angewendet. Vor dem Landesgericht in Innsbruck gesteht der 63-Jährige zwar, offenbar einen Fehler gemacht zu haben, wirklich reumütig scheint er jedoch nicht.

„Wollten die Frauen, dass Sie ihnen auf den Hintern greifen?“, fragt die Richterin. – „Nein, wollten sie nicht“, gibt der Angeklagte zu. – „Haben Sie es dann noch einmal gemacht?“ – „Ja, schon ...“ – „Ist das etwas, was Sie normal finden?“, will die Vorsitzende dann noch wissen.

Offenbar lautet die Antwort „ja“, denn später erklärt der Mann: „Ich laufe ja auch nicht in der Arbeit mit offenem Hosenstall herum. Aber sie mit so einem Ausschnitt!“ Dass das keine Einladung ist, sollte selbstverständlich sein. Findet auch die Richterin: „Und wenn sie oben ohne herumläuft, haben Sie sie nicht anzufassen! Ist ja schon traurig, dass man Ihnen das sagen muss.“

Ich laufe ja auch nicht in der Arbeit mit offenem Hosenstall herum. Aber sie mit so einem Ausschnitt!

Der Angeklagte

Belästigung und Nötigung
Eine ehemalige Angestellte erzählt, ihr damaliger Arbeitgeber habe sie einmal gegen die Wand gedrückt, ihre Arme festgehalten und sie zwischen den Beinen berührt. Er leugnet den Vorfall. Ihr ging es noch lange nach Beendigung des Dienstverhältnisses nicht gut.

Ein männlicher Zeuge schildert Niveauloses. Mehrmals habe der Angeklagte gesagt, dass diese oder jene Frau mal „richtig hergebumst“ gehöre. Sogar über die Mutter des Zeugens hätte er das einmal gesagt.

Die gehört richtig hergebumst.

Der Angeklagte, laut einem Zeugen

Der 63-Jährige spricht davon, seit einer Hirnblutung impotent und nicht mehr der Gleiche zu sein: „Wenn du gewohnt bist, dass ein Leben lang alles nach deiner Pfeife tanzt, aber plötzlich nicht mehr.“

Nicht rechtskräftiges Urteil: Zwölf Monate bedingt, 7800 Euro Geldstrafe.