Warnung der EU

Ukrainische Kinder durch Menschenhändler in Gefahr

Ausland
21.03.2022 12:43

Die EU-Kommission befürchtet, dass zahlreiche aus der Ukraine geflohene Kinder Opfer von Menschenhändlern werden könnten. Etwa die Hälfte der mehr als 3,3 Millionen Menschen, die seit Beginn des Krieges in EU-Länder geflohen sind, seien Kinder, sagte EU-Migrationskommissarin Ylva Johansson am Montag bei einem Besuch in Estland. Und es werde mit vielen weiteren Millionen gerechnet.

In der Ukraine gibt es viele Waisenkinder und Kinder, die von Leihmüttern geboren wurden, aber nicht von ihren Eltern abgeholt wurden. Das erhöhe das Risiko, dass solche Kinder verschleppt oder Opfer von Zwangsadoptionen würden, sagte Johansson. „Es besteht das große Risiko, dass mit solchen gefährdeten Kindern Handel getrieben wird.“

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Es besteht das große Risiko, dass mit solchen gefährdeten Kindern Handel getrieben wird.

EU-Migrationskommissarin Ylva Johansson

Bisher seien nur wenige unbegleitete Kinder an den EU-Grenzen gemeldet worden, sagte die EU-Kommissarin weiter. Es gebe auch nur einige wenige Berichte über Menschenhandel. Dennoch hätten Polizei, Aktivisten und Frauenorganisationen in der Ukraine einige alarmierende Fällen gemeldet. An den Grenzen könnten Kriminelle auftauchen, die sich als Helfer ausgeben, und schutzbedürftige Menschen missbrauchen könnten. Bei früheren Massenfluchten sei Kinderhandel häufig vorgekommen, so Johansson. „Wir sollten nicht warten, bis wir den Beweis für umfassenden Menschenhandel haben, denn dann könnte es bereits zu spät sein.“

Bereits an die 3,5 Millionen Vertriebene
Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 3,5 Millionen Menschen vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen. Die meisten von ihnen, mehr als zwei Millionen, fanden im Nachbarland Polen Zuflucht. Daneben haben Rumänien, Ungarn und die Slowakei die meisten Flüchtlinge aufgenommen. In Deutschland wurden nach Angaben des Innenministeriums rund 225.000 Flüchtlinge registriert. In Österreich sind nach Angaben des Innenministeriums vom Sonntag bisher 14.500 Flüchtlinge erfasst worden.

Viele Menschen hat auch die Republik Moldau aufgenommen, die zwischen dem EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine liegt und selbst nicht der Europäischen Union angehört. Selbst in Spanien, das weit entfernt von der Ukraine liegt, sind nach Regierungsangaben bereits rund 25.000 Flüchtlinge angekommen.

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