Personal-Ausfälle

Jedes zweite Rettungsauto bleibt nun in der Garage

Oberösterreich
15.03.2022 06:00
Corona setzt OÖ weiter zu – 73.105 Landsleute sind in Quarantäne, 6642 Neuinfektionen wurden am Dienstag gemeldet. Das wirkt sich auf Schulen und Rettungsorganisationen aus, vor allem im Bezirk Gmunden, wo die Inzidenz mit 4363 am höchsten ist: Jedes zweite Rettungsauto muss in der Garage bleiben.

„Die zeitkritischen Einsätze sind nicht gefährdet, also wo es um Unfälle oder Erkrankungen geht, die sofort versorgt und wo die Patienten transportiert werden müssen“, beruhigt man beim Landesverband des Roten Kreuzes in Linz. Übersetzt: Der Notarzt kommt sofort!

Jeder zweite freiwillige Helfer infiziert
Doch bei den Krankentransporten kann es wegen Personalmangels zu Verzögerungen kommen, denn auch bei den Freiwilligen – jeder zweite der 22.000 unbezahlten Rot-Kreuz-Mitarbeiter fährt im Rettungsdienst – grassiert das Virus. Wer also nicht dringend mit einem Rettungsauto chauffiert werden muss, wird gebeten, sich um Alternativen – etwa ein Kranken-Taxi – umzusehen.

Bei sozialen Diensten wird es eng
„Im Rettungsdienst können wir Ausfälle noch gut mit Freiwilligen kompensieren, aber bei den sozialen Diensten wird es teilweise problematisch. Bei den mobilen Diensten etwa braucht es spezielle Ausbildung, die nicht in der Breite verfügbar ist“, weiß Reinhard Grabner vom Arbeiter-Samariterbund in Linz.

148 Polizisten sind infiziert oder in Quarantäne
Auch bei der Polizei gibt’s Corona-Ausfälle, konkret sind aktuell 148 Beamte in Oberösterreich infiziert oder in Quarantäne. „Sind auf einer Dienststelle zumindest zehn Prozent der Belegschaft betroffen, wird das gemeldet, damit etwa Kollegen von außerhalb zugeteilt werden“, heißt es bei der Landespolizeidirektion. Derzeit kratzen einige Dienststellen zwar an dieser Marke, da die Personalausfälle aber über das Bundesland verteilt sind, läuft der Dienstbetrieb noch reibungslos.

23 Klassen im Distance-Learning
Und wenig überraschend hat man auch in den Schulen in Oberösterreich mit Corona-Ausfällen zu kämpfen. Aus dem Krisenstab des Landes heißt es auf „Krone“-Anfrage, dass aktuell 23 Klassen im Bundesland mittels Distance-Learning betreut werden müssen. Eine komplette Schule sei allerdings noch nicht heimgeschickt worden. Von 6505 gemeldeten Neuinfektionen am Montag waren 1040 auf Schüler oder Studenten zurückzuführen, und auch weitere 90 Lehrer wurden positiv getestet.

LH will Aus von Quarantäne-Regeln
Währendessen denkt LH Thomas Stelzer über die Abschaffung der Quarantäne-Regeln nach: „Ich bin dafür, dass wir in enger Abstimmung mit Gesundheitsexperten die Quarantäneregeln neu bewerten und rasch – so wie bereits in anderen europäischen Ländern auch – an die aktuelle Situation anpassen beziehungsweise sie abschaffen.“ Dass man symptomlos Infizierte „trotzdem fünf bis zehn Tage wegsperrt, ist nicht nachvollziehbar“, kritisiert der Landeshauptmann.

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