In der gesamten Wohnung sei starker Verwesungsgeruch wahrzunehmen gewesen – so schlimm, dass die vom Roten Kreuz zur Unterstützung alarmierten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr mit schwerem Atemschutz anrücken hätten müssen, berichtete der ORF NÖ.
Im ganzen Haus dürften katastrophale hygienische Zustände geherrscht haben. So soll etwa überall Kot am Boden gelegen sein. Die Frau dürfte die vergangenen Tage hindurch im Bett gelegen sein, ihre Haut war offenbar überall wund. In den offenen Wunden fanden die Rettungskräfte schließlich sogar Maden. Der Verwesungsprozess habe bereits eingesetzt, bei lebendigem Leibe.
"Können nur dort helfen, wo man uns lässt"
Bei der Bezirkshauptmannschaft Tulln kennt man den Fall, die 70-Jährige habe zudem einen Sachwalter, so Bezirkshauptmann Andreas Riemer. Der Amtsarzt habe die Frau Mitte März gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin besucht. Damals sei sie körperlich in einem durchaus guten Zustand gewesen und soll jede Hilfe abgelehnt haben. "Sie wollte auch nicht in ein Heim eingeliefert werden. Wir können nur dort helfen, wo man uns lässt", so Riemer.
Erst im vergangenen Jahr war in Wien ein bettlägeriger Mann von Fliegenmaden am lebendigen Leib zerfressen worden (siehe Infobox). Kurz nachdem der 61-Jährige von der Rettung entdeckt worden war, starb der Pensionist. Seine Lebensgefährtin, die ihren Freund seit einem Schlaganfall gepflegt und die Sanitäter zu Hilfe geholt hatte, wurde damals festgenommen.
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