Gegen Krieg in Ukraine

Nawalny fordert Demos: „Werden Gefängnisse füllen“

Ausland
02.03.2022 13:35

Der im Straflager inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat die Menschen in Russland zu Protesten gegen den Krieg in der Ukraine aufgerufen. Protestiert werden solle jeden Tag „um 19 Uhr und am Wochenende um 14 Uhr“, sagte seine Sprecherin Kira Jarmisch am Mittwoch. Der 45-Jährige rief auf Twitter dazu auf, sich trotz drohender Festnahme auf die Straße zu trauen. „Wenn wir, um den Krieg zu beenden, Gefängnisse und Polizeiwagen mit uns selbst füllen müssen, werden wir Gefängnisse und Polizeiwagen mit uns selbst füllen.“

„Lassen Sie uns wenigstens nicht zu einer Nation von verängstigten Schweigern werden. Von Feiglingen, die so tun, als würden sie den aggressiven Krieg gegen die Ukraine nicht bemerken, den unser offensichtlich wahnsinniger Zar entfesselt hat“, heißt es in dem Aufruf Nawalnys auf Twitter. Mit „wahnsinnigem Zar“ meint er offensichtlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Putin ist nicht Russland“, bekräftigte Nawalny, der seit mehr als einem Jahr in Haft ist.

„Wir müssen diesen Preis zahlen“
„Alles hat seinen Preis. Und nun, im Frühling 2022, müssen wir diesen Preis bezahlen. Es gibt niemanden, der es für uns tut“, hieß es weiter. Jetzt müsse man die Angst überwinden, auf die Straße gehen und ein Ende des Krieges fordern. Jeder Verhaftete müsse durch zwei neue Demonstranten ersetzt werden.

Auch der im Ausland lebende frühere Oligarch Michail Chodorkowski forderte, Haftstrafen nicht zu fürchten: „Sind eure 15 Tage Haft es wert, damit kein friedlicher Mensch sterben muss?“, fragte der Gegner von Putin in einer Videobotschaft. „Wenn sie es wert sind, dann geht auf die Straßen und sitzt sie danach ab.“

Tausende Festnahmen bei Anti-Kriegs-Protesten
Die russischen Behörden warnen eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen. In den vergangenen Tagen wurden Bürgerrechtlern zufolge in ganz Russland bereits Tausende Menschen bei Anti-Kriegs-Demos festgenommen.

In Moskau sind laut Berichten auch mehrere Kinder im Volksschulalter festgenommen worden, weil sie mit Plakaten gegen den Krieg demonstrierten. Der russische Oppositionspolitiker Ilya Yashin teilte Bilder, die Kinder mit Anti-Kriegs-Botschaften in einem Polizeiwagen zeigen.

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