Weltgrößtes Flugzeug

Antonov An-225 zerstört: Kann man sie neu bauen?

Elektronik
01.03.2022 15:30

Das größte Flugzeug der Welt, die am Kiewer Werksflughafen Hostomel stationierte Antonov An-225, wurde bei einem russischen Angriff zerstört. Das wurde von der ukrainischen Regierung bestätigt. Sie kündigt aber auch an, das einst zum Transport der Sowjet-Raumfähre Buran konstruierte Stück Technologiegeschichte reparieren oder neu bauen zu wollen. Ist das möglich? Ein nie vollendetes zweites Exemplar nährt diese Hoffnung.

Nur eine einzige Antonov An-225 wurde vor Zerfall der Sowjetunion fertiggestellt, in den letzten Jahren kam der Mega-Flieger aus der Ukraine auf der ganzen Welt zum Einsatz, wenn andere Frachtmaschinen an ihre Grenzen stießen. Als größte Transportmaschine der Welt war die An-225 auch öfter in Österreich zu Gast - etwa im vergangenen Herbst (siehe Video) in Linz.

Wie schwer die in einem Hangar am umkämpften Flughafen Hostomel geparkte An-225 beim russischen Angriff beschädigt wurde, müssen laut Hersteller Experten klären. Eine Inspektion würde aber wohl ein Ende der Kampfhandlungen voraussetzen.

Selenskyj: „Wir bauen eine neue“
Das Einzelstück dürfte jedenfalls schwerst beschädigt worden sein, legen Luftaufnahmen brennender Hangars nahe, die im Web kursieren. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mittlerweile zur An-225 geäußert, ihre Zerstörung bestätigt - und angekündigt: „Wir bauen eine neue.“

Neue An-225 würde Milliarden kosten
Das Unterfangen könnte Erfolgsaussichten haben, würde aber Milliarden verschlingen, erläutert der ukrainische Staatskonzern Ukroboronprom. In einer Presseaussendung bestätigt auch er, dass die An-225 beim russischen Angriff auf zerstört wurde. Aufgrund von Wartungsarbeiten habe man sie nicht mehr ausfliegen können. Ein Neubau werde lange dauern und mehr als drei Milliarden US-Dollar kosten.

Die zweite wurde nie vollendet
Hilfreich für dieses Vorhaben, das Ukroboronprom Russland in Rechnung stellen will, könnte ein zweites, nie fertig gestelltes Exemplar des sowjetischen Raumfähren-Transporters sein. Die Einzelteile wurden in den Neunzigern von Antonov eingelagert.

Gelegentliche Bestrebungen, die zweite An-225 zu vollenden, scheiterten an den Kosten und fehlender Nachfrage. Ursprünglich hatte die Sowjetunion sogar drei Stück geordert. Bis zu ihrem Zusammenbruch wurde aber nur eine fertiggestellt, mit dem Bau der zweiten wurde noch begonnen.

Durch die Zerstörung der An-225 entsteht eine Lücke in der Luftlogistik. Die Mega-Maschine kam immer dann zum Einsatz, wenn besonders schwere und sperrige Fracht befördert werden musste - etwa Kraftwerksturbinen, die in kleineren Flugzeugen keinen Platz fänden. In den letzten Jahren flog die An-225 auch riesige Mengen medizinischer Güter um den Globus.

Antonov An-225

Besatzung: 7 Personen (6 im Cockpit)
Länge: 84 Meter
Flügelspannweite: 88,4 Meter
Flügelfläche: 905 Quadratmeter
Höhe: 18,1 Meter
Frachtraumgröße: 43,3 mal 6,4 mal 4,4 Meter
Frachtraumvolumen: 1220 Kubikmeter
Leergewicht: 175 Tonnen
Maximales Startgewicht: 640 Tonnen
Maximale Zuladung intern: 345 Tonnen
Maximale Zuladung extern: 110 Tonnen
Höchstgeschwindigkeit: 850 Kilometer pro Stunde
Dienstgipfelhöhe: 11 Kilometer
Reichweite (leer): 15.400 Kilometer
Reichweite (voll beladen): 2500 Kilometer
Startweg: 3,5 Kilometer
Triebwerke: 6 Mantelstromtriebwerke Lotarjow D-18T

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