Die österreichische Wirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) weiterhin unter Druck. Eine erneute Abschwächung der Konjunktur sei „nicht unwahrscheinlich“, warnen die Expertinnen und Experten.
Grund dafür seien ein „erneuter Abwärtstrend einiger Vorlaufindikatoren und die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit“, schreibt das Wifo in einer aktuellen Analyse. „Die hohe Unsicherheit belastet das Verbrauchervertrauen und wird damit auch weiterhin die binnenwirtschaftliche Dynamik bremsen“, sagte Wifo-Ökonom Christian Glocker.
Die Industriekonjunktur dürfte sich kaum nennenswert verbessern, geht aus Vorlaufindikatoren hervor. Auch im Baugewerbe blieben die Konjunktureinschätzungen pessimistisch. Das Verbrauchervertrauen sei im April wieder deutlich gesunken.
Nach 2,5 Jahren erster Hoffnungsschimmer
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es im ersten Quartal beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die heimische Wirtschaftsleistung ist heuer zu Jahresbeginn laut Wifo-Schnellschätzung von Ende April leicht gewachsen. Gegenüber dem Vorquartal ergab sich ein realer Anstieg des BIP von 0,2 Prozent.
Das Plus im ersten Quartal 2025 markiert eine erste Wende, nachdem die Wirtschaftsleistung auf Quartalsbasis rund zweieinhalb Jahre stagniert hatte bzw. geschrumpft war. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergab sich im 1. Quartal aber ein BIP-Rückgang um 0,75 Prozent (saison- und arbeitstagsbereinigt), geht aus der am 30. April veröffentlichten Wifo-Schätzung hervor.
Keine positiven Nachrichten kann das Wifo derzeit zur Teuerung und zum Arbeitsmarkt vermelden: Nachdem die Produzentenpreise im März nach längerer Zeit „erstmals wieder spürbar gegenüber dem Vorjahr“ gestiegen seien, verringere der Anstieg „die Wahrscheinlichkeit einer nachhaltigen Abschwächung der Inflation“. Die schwache Konjunktur belaste den Arbeitsmarkt und lasse die Arbeitslosigkeit weiter ansteigen sowie die Zahl der offenen Stellen sinken.
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