„Krone“-Kommentar

USA: Zwei Parteien im Stammeskrieg

Kolumnen
06.01.2022 06:00

Wer in dem einen Jahr seit dem Sturm auf das Kapitol gehofft hatte, dieser Schock würde das Land läutern, hat sich getäuscht. Die Gräben sind tiefer denn je, und die beiden Parteien bekriegen einander schon wie feindliche Stämme.

Der Stamm der Republikaner wird von seinem Häuptling Donald Trump permanent auf Kriegspfad gehalten. Bundesstaaten mit republikanischer Mehrheit ändern das Wahlrecht, um es Wählern vom anderen Stamm so schwer wie möglich zu machen.

Der Stamm der Demokraten spricht mit vielen Stimmen, unter denen jene im Weißen Haus sich kaum Gehör verschaffen kann. Das Bangen vor einer Niederlage bei den Kongresswahlen im November greift um sich.

Amerikas Demokratie ist heute nicht nur voll von Defiziten, sie hat auch eine deutliche Schlagseite Richtung der beharrenden Kräfte; der Wagenburg-Verteidigung der schwindenden weißen Bevölkerungsmehrheit in den USA.

Im amerikanischen Verfassungsalltag werden nicht nur bevölkerungsschwache, aber stramm republikanische Bundesstaaten begünstigt, es werden auch die Wahlkreise zum Kongress derart abstrus quer durch die Landschaft gezogen, dass Wahlergebnisse praktisch schon vorbestimmt sind. Die Mehrheitsverhältnisse im Kongress werden dann nur noch von wenigen Mandaten in die eine oder andere Richtung entschieden - in der Regel für den strammen Stamm der Republikaner.

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