Wachebeamte attackiert

Vor Weihnachten: Gewaltorgie in Grazer Gefängnis

Steiermark
29.12.2021 07:30

In der Justizanstalt Graz-Jakomini kam es vor Weihnachten wieder einmal zu brutalen Übergriffen von Häftlingen auf Justizwachebeamte. Diese beklagen schon seit geraumer Zeit Personalmangel und völlig desolate Zellen. Dass ihnen jetzt auch noch der Dienstsport gestrichen wird, bringt das Fass zum Überlaufen.

Mehrere verletzte Justizwachebeamte, demolierte Hafträume und eine eingeschlagene Rettungsauto-Scheibe: Das ist die Bilanz einer Serie an Ausschreitungen im Gefängnis Graz-Jakomini, wenige Tage vor Weihnachten.

Beamtin an den Haaren gepackt
Besonders schockiert die brutale Attacke auf eine Wachebeamtin, die ein Insasse durch die Speiseklappe seiner Zellentür in den Haftraum zerren wollte. Zuvor hatte der „Stammgast“ wild herumgeschrien und Medikamente gefordert.

Als die Beamten Nachschau hielten und es zu einem Gerangel an der Speiseklappe kam, gelang es dem aggressiven Häftling ein Haarbüschel der Wachebeamtin zu packen. Mithilfe von Kollegen konnte sie gerade noch aus seinem Griff befreit werden. Der Übergriff bescherte der Frau eine Woche Krankenstand. Außerdem hatte der Insasse Feuer in seiner Zelle gelegt.

Heckscheibe mit Kopf eingeschlagen
Nur einen Tag später folgte die nächste Eskalation: Als ein Insasse ins Spital gebracht wurde, weil er vorsätzlich Batterien geschluckt hatte, konnte er sich knapp vor dem Eingang losreißen und schlug mit seinem Kopf die Heckscheibe eines dort parkenden Rettungsautos ein. Ein Wachebeamter wurde durch die Scherben verletzt.

Wachebeamte empört: Dienstsport gestrichen
Als wären diese Vorfälle für die Angestellten nicht fordernd genug, kam nun die nächste Hiobsbotschaft: Weil sich laut Justiz-Generaldirektion zu viele Überstunden angehäuft hätten, will die Anstaltsleitung im Jahr 2022 den Dienstsport für die Beamten aussetzen.

„Statt Dienstsport zu streichen, sollten endlich die sogenannten Sicherheitshafträume modernisiert werden, das wäre zum Schutz der Beamten dringend notwendig“, sagt Mario Raudner von der Justizwachegewerkschaft.

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