Rien ne va plus - nichts geht mehr! Verzögerte Liefertermine und begrenzte Mengen von Elektronikchips drosselten heuer nicht nur in der Autoindustrie das Tempo. Die Abhängigkeit von Asien steht in der Kritik. Im Sog von Infineon machen nun immer mehr oberösterreichische Firmen in der Elektronikwelt von sich reden.
Die Flächen am Gelände des Steyr-Automotive-Werks waren mit halb-fertig gebauten Lkw voll; der auf Antriebe spezialisierte BMW-Standort in Steyr musste den Schichtplan ausdünnen; die Miba meldete im Oktober 650 Beschäftigte zur Kurzarbeit an - drei Beispiele dafür, wie stark Oberösterreichs Unternehmen vom weltweiten Elektronikteile-Mangel getroffen sind.
Die fehlenden Chips sorgen für einen Dominoeffekt: Weniger Fahrzeuge, die gebaut werden können, bedeuten für die Zulieferer nämlich eingeschränkte Abnahmemöglichkeiten. Doch immer mehr heimische Betriebe erobern nun neue Bereiche in der Elektronikwelt.
Entwickler und Hersteller
So gibt Industrieofenbauer Ebner nach zehn Jahren Forschungsarbeit beim Aufbau einer Kristallzucht Gas, die Rohmaterial für die Halbleiterindustrie liefern wird. In Villach eröffnete der Infineon-Konzern im Herbst eine um 1,6 Milliarden Euro gebaute High-Tech-Chipfabrik. Was das mit Oberösterreich zu tun hat? Sehr viel! In Linz betreibt Infineon nämlich einen Entwicklungsstandort mit rund 180 Mitarbeitern. Chips werden hier Temperaturen von minus 70 bis plus 125 Grad ausgesetzt...
Die EV Group aus St. Florian am Inn ist als Hersteller von Anlagen zur Bearbeitung jener Scheiben, die das Basismaterial für Elektronikchips sind, nicht wegzudenken. Bei zur Miba gehörenden High Tech Coatings in Vorchdorf wird auf Elektronikteile eine Siliziumschicht aufgetragen, die exakt 0,005 Millimeter dünn ist. Der Produktion von elektronischen Bauteilen hat sich die abatec verschrieben: Die Firma aus Regau ist Teil der Pierer Industrie AG.B.K.
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