Experte zu Omikron:

„Verdopplungszeit ist ein massives Problem“

Salzburg
19.12.2021 18:00

Eine Person, die sich mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert, könne sechs andere Personen anstecken, sagt der Experte der Salzburger Landeskliniken. Richard Greil benennt das Problem der neuen Corona-Variante: die hohe Infektionsgeschwindigkeit. Und er warnt: Die neue Welle könnte die schlimmste werden.

Während die Bundesregierung die Corona-Maßnahmen für die Weihnachtsfeiertage lockert, denkt Richard Greil an die kommenden Herausforderungen durch die Ausbreitung der neuen Corona-Variante – genannt Omikron. „Grundsätzlich wird die neue Variante Delta in kürzester Zeit verdrängen, das sehen wir bereits in anderen Ländern. Omikron hat zudem die kürzeste Verdopplungszeit aller bisherigen Varianten. Dabei geht es um die Anzahl der Infektionen, die eine infizierte Person auslösen kann. Und diese liegt bei 1,8 Tage. Heißt: Eine infizierte Person wird sechs weitere anstecken. Ein Grund dafür ist die hohe Konzentration der Viruslast in den Nasen-Schleimhäuten.“ Dieser Umstand werde automatisch zu einer höheren Anzahl an Infektionen führen. Und diesmal sind Kinder stärker von einer Infektion bedroht, weiß Greil.

Infektiologe schlägt sogar weitere Ferienwoche vor
Problematisch wird dies in Kombination mit der Erschöpfung des Personals und dem Mangel an Pflegekräften. Eine Nachverfolgung wird aufgrund des schnelleren Infektionsgeschehens zudem „praktisch unmöglich“ sein. Widersprüchlich sind die bisherigen Angaben zur Schwere der Krankheitsverläufe: „Bei bis zu 30 Prozent der Patienten wird es Sauerstoffpflicht geben.“ Und selbst wenn die Hälfte der Erkrankungen mild verlaufen, wird es „zehnmal mehr Infektionen“ geben.

Für Greil stellt sich nur die Frage: „Wie kommen wir zum Sommer? Und lassen wir zu, dass es unbeherrschbar wird?“ Außer Frage steht die Wirksamkeit der Impfung, vor allem nach dem dritten Stich – bei zweifach Geimpften sei die Bekämpfung des Virus durch das Immunsystem deutlich schwächer. Der Infektiologe rät für die „besonders vulnerable Gruppe“ zum vierten Stich. „Dringend“ wäre auch eine 2G-plus-Regelung: Also geimpft oder genesen plus PCR-getestet. Bei den Kindern sollten laut Greil die Ferien um eine Woche verlängert werden: „Das wäre vorteilhaft.“

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