Richtig viel Geld müssen Eltern wieder für Schulsachen ausgeben. Dagegen wehrt sich heuer der Salzburger Landesschulsprecher. Und fordert deutlich mehr Unterstützung vom Staat.
Alle Jahre wieder: In den Salzburger Schreibwarengeschäften stehen Eltern mit langen Listen. Kurz vor Schulbeginn müssen viele erneut tief in die Tasche greifen, um Pinsel, Hefte und Stifte zu besorgen.
So wie Iris Krall aus Anif. Ihre Tochter Heidi kommt in die vierte Klasse Volksschule. Beide stehen mit einer langen Liste im Libro in Wals-Himmelreich und arbeiten sie ab. „Die Hälfte haben wir schon eingekauft, aber das ist noch nicht alles“, sagt Iris. Sie rechnet mit rund 60 Euro, die sie ausgibt.
„Dazu kommen weitere Hefte, die die Lehrer bestellen.“ Nach ihrem Empfinden ist alles teurer geworden. Immerhin: Die Lehrerin hat keine teuren Marken auf die Liste gesetzt.
Lohnen sich die günstigen Stifte?
Da kommt schon ziemlich was z’sam!“, findet Silvia Schweighofer aus Salzburg. Kurz hatte sie überlegt, in Bayern einzukaufen, aber so wirklich günstiger sei es dort auch nicht. Jetzt steht sie im Müller an der Alpenstraße. Ihre Tochter Helena kommt in die 2. Klasse Volksschule. „Preislich hab ich schon geschaut“, sagt die Salzburgerin.
Aber was hilft es? Denn Schweighofer und ihre Tochter haben festgestellt, dass die günstigen Stifte halt auch schneller abbrechen.
Dass die hohen Schulkosten für viele Eltern und Schüler eine Belastung sind, fürchtet Landesschulsprecher Marcus Gallei (17). Er spricht sogar vom „Märchen der kostenlosen Schule“.
Schließlich kommen noch Schülerticket, Klassenreisen und teils Tablets oder Computer dazu. Gallei bezieht sich auf Daten der Arbeiterkammer (AK), wonach ein Schuljahr pro Schulkind in Österreich rund 2200 Euro kostet.
Staatlicher Bonus für schlechter Gestellte
Heuer gibt es einen 150-Euro-Bonus haben alle für Familien, die Mindestsicherung oder Sozialhilfe bekommen. Gallei fordert insgesamt mehr staatliche Unterstützung für alle Schüler – auch angesichts der Teuerung.
Dass es „jedes Mal viel Geld“ sei, findet Verena Rettenbacher aus Anif. Und aufwendig: „In der ersten Schulwoche gehe ich jeden Tag einkaufen.“ Schließlich gebe es oft neues Lehrpersonal und daher nicht immer Einkaufslisten zum Schuljahresende. Sie hat Verständnis – denn ist sie selbst Lehrerin.
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