Nicht nur ansteckender

Omikron-Erkrankung so schwerwiegend wie bei Delta

Wissenschaft
17.12.2021 21:40

Dass die Omikron-Variante wesentlich ansteckender ist, als die bislang in Österreich dominante Delta-Mutation des Coronavirus, ist bereits hinlänglich bekannt. Fraglich war jedoch, wie schwerwiegend sie sich auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Wurde zuletzt immer wieder gemutmaßt, dass der Verlauf wesentlich „milder“ ausfallen könnte, widerspricht eine neue Studie dieser Ansicht nun recht vehement. Demnach dürfte die neue Variante zu ähnlich schweren Verläufen führen, wie derzeit von Delta bekannt.

Nach dem jüngsten Bericht des Imperial College in London entzieht sich Omikron tatsächlich weitgehend der Immunität durch eine frühere Infektion oder zwei Impfstoffdosen. Dies bestätigt einmal mehr, dass Genesene und bislang noch nicht geboosterte Personen vor dem Virus nicht ausreichend geschützt sind.

Langsam werden immer mehr Fakten zur neuen Corona-Mutation bekannt. Omikron dürfte demnach nicht nur wesentlich ansteckender sein, sondern auch zu ähnlich schweren Verläufen führen wie bisher. (Bild: AFP/Ronny Hartmann)
Langsam werden immer mehr Fakten zur neuen Corona-Mutation bekannt. Omikron dürfte demnach nicht nur wesentlich ansteckender sein, sondern auch zu ähnlich schweren Verläufen führen wie bisher.

„Keine Hinweise auf geringeren Schweregrad“
Hatten manche Wissenschaftler die Hoffnung, dass durch mildere Verläufe der neuen Variante eine relativ sichere Durchseuchung der Bevölkerung und damit ein eventuell baldiges Ende der Pandemie bevorstehen könnte - die neue Studie des Imperial College lässt diese jedoch verblassen.

„Es gebe “keine Hinweise darauf, dass Omikron einen geringeren Schweregrad hat als Delta, gemessen am Anteil der positiv getesteten Personen, die Symptome melden, oder am Anteil der Fälle, die nach einer Infektion ein Krankenhaus aufsuchen", so die britischen Forschenden.

Schwieriger Vergleich mit Südafrika
Besonders die Hinweise, dass die Erkrankungen in Südafrika, wo Omikron erstmals entdeckt wurde, wesentlich glimpflicher verlaufen sind, halten weltweit führende Virologen in dem Kontext für gefährlich. In Südafrika gebe es nicht nur eine vollkommen andere Altersstruktur als etwa in Europa (vorwiegend junge Menschen), aufgrund fehlender Impfstoffe hätten dort zudem viele bereits eine Infektion hinter sich, was grundsätzlich mildere Verläufe bewirkt.

Dazu sind auch in Südafrika die Zahlen in den Krankenhäusern Südafrikas aufgrund der Omikron-Variante zuletzt deutlich angestiegen.

Verdopplungszeit von nur zwei Tagen
Dazu kommt, dass sich die neue Variante wesentlich schneller ausbreitet als alle bislang bekannten Mutationen. Seitdem sie in Großbritannien aufgetaucht ist, hat sich die Zahl der Neuinfektionen mit Omikron alle zwei Tage verdoppelt. Das Risiko einer Neuinfektion mit Omikron liegt zudem 5,4 Mal höher als bei Delta, so die Wissenschaftler.

In Großbritannien sind zunehmend wieder verschärfte Schutzmaßnahmen angesagt, um die Ausbreitung des Virus wieder einzudämmen. (Bild: AP/Alberto Pezzali)
In Großbritannien sind zunehmend wieder verschärfte Schutzmaßnahmen angesagt, um die Ausbreitung des Virus wieder einzudämmen.

Diese Einschätzung reicht auch über die britischen Landesgrenzen hinaus. So schnellen derzeit in Dänemark die Spitalsaufnahmen nach einer Infektion mit Omikron deutlich in die Höhe. Die aktuellen Zahlen des dortigen Gesundheitsministeriums weisen zudem auf schnellere Krankenhausaufenthalte hin.

Einziger Ausweg: Drei Impfdosen
Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärte erst am Dienstag, dass Omikron dreimal ansteckender sein dürfte als Delta. Er rief dabei einmal mehr in Erinnerung, wie wichtig es ist, sich angesichts der verschärften Situation nicht nur impfen zu lassen, sondern sich auch tatsächlich alle drei Dosen der Corona-Vakzine zu sichern. Schließlich sind Geboosterte zumindest zu 70 bis 75 Prozent vor der neuen Variante geschützt.

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