Ballsaison vor Aus

Für heuer hat es sich wegen Corona „ausgewalzt“

Politik & Wirtschaft
11.12.2021 18:00

Die fünfte Jahreszeit ist eigentlich in vollem Gange und die Zeit sich in Schale zu werfen, steht bereits vor der Tür. Wenn da nicht die Pandemie mit all ihren Folgen wäre. Bereits zum zweiten Mal wird dem freudigen Treiben ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei ist die Wiener Ballsaison ist ein echter Wirtschaftsfaktor: Alleine in der Bundeshauptstadt erwirtschaften die Bälle 150 Millionen Euro an Umsatz pro Saison.

Ein Rundruf der „Krone“ hat ergeben, dass man die Bälle, die trotz strenger Auflagen stattfinden sollen, an bloß einer Hand abzählen kann. Dabei finden jedes Jahr mehr als 450 Tanzveranstaltungen - von ganz groß bis ganz klein - in Wien statt. Während die Organisatoren des Philharmoniker- oder Regenbogenballs optimistisch weiterplanen, wurden der Zuckerbäckerball sowie der Jägerball bereits fix abgesagt.

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Die Wiener sind ausgehungert und hätten sich schon sehr gefreut!

Markus Grießler, Tourismusobmann Wirtschaftskammer Wien

Viele Branchen betroffen
Und das macht vielen zu schaffen, denn nicht nur direkt im Tanzsaal lassen sich die Besucher ihren schönen Abend einiges kosten. Auch rund um das Gesellschaftsereignis profitieren viele Unternehmen. Von den Absagen sind somit etliche Wirtschaftszweige betroffen: von der ohnehin schwer gebeutelten Gastronomie und Hotellerie, über die Floristen und Friseure bis zu den Schönheitschirurgen. Mit der Ballsaison wird ein Umsatz von 150 Millionen Euro erwirtschaftet, wie im Jahr 2019 errechnet wurde.

„Im Schnitt gibt man für das Ereignis 290 Euro aus, davon 180 Euro direkt am Ball. Der Ballgast ist nach dem Kongressgast der zweitwertvollste Besucher der Stadt“, so Markus Grießler, der Spartenobmann der Wiener Wirtschaftskammer. Somit bleibt zu hoffen, dass es nächste Saison dann wieder „Alles Walzer!“ heißt.

„Mir fehlen einfach nur die Worte!“
Olga Hofer ist Geschäftsführerin von Lambert Hofer junior, einem der bekanntesten Herrenausstatter der Stadt.

„Krone“: Eigentlich würde ja jetzt die stressigste Zeit des Jahres für Sie beginnen?
Olga Hofer: Für viele ist die Ballsaison der Höhepunkt des Jahres. Auch für uns. Leider fällt auch heuer wieder der Großteil des Umsatzes weg. Es ist schrecklich, mir fehlen die Worte! Ich kann zwar verstehen, dass niemand der Organisatoren das Risiko eingehen möchte, aber es ist dennoch unheimlich schade.

Dabei waren Sie doch eigentlich optimistisch?
Die Auftragslage war sehr gut. Heuer gab es besonders viele Reservierungen. Wir haben Stammgäste, die seit Jahrzehnten nur wegen der Bälle kommen und sich ihren Frack abholen. Ich bleibe aber positiv. Es wird alles gut.

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