Ein großer Aktienverkauf durch Microsoft-Chef Satya Nadella sorgt für Rätselraten an der Börse: Der CEO des Software-Riesen hat überraschend die Hälfte seiner Microsoft-Anteile verkauft und auf diesem Weg 285 Millionen US-Dollar eingenommen. Analysten spekulieren über die Motive.
Das geht aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervor, berichtet „Heise“. Demnach hat Nadella im November die Hälfte seiner 1,7 Millionen Microsoft-Aktien abgestoßen und 285 Millionen US-Dollar (rund 250 Millionen Euro) mit dem Verkauf von 840.000 Anteilen eingenommen.
Microsoft spricht von „persönlicher Finanzplanung“
Seitens Microsoft wurde betont, es handle sich um Nadellas „persönliche Finanzplanung“: Der CEO wolle sein Portfolio diversifizieren, vom Erfolg des von ihm geführten Unternehmens sei der Microsoft-Chef natürlich weiterhin überzeugt. Wirtschaftliche Gründe habe der große Aktienverkauf nicht.
Bei Analysten wurde in der Folge gemutmaßt, der Aktienverkauf habe steuerliche Gründe. Im US-Bundesstaat Washington, wo Microsoft sein Hauptquartier hat, werden ab 2022 sieben Prozent Steuer auf langfristige Kapitalgewinne jenseits einer Viertelmillion Dollar pro Jahr fällig. Nadellas Aktienverkauf erfolgt kurz bevor die neuen Regeln in Kraft treten.
Nadella brachte Microsoft zurück auf Erfolgskurs
Nadella führt den von Bill Gates gegründeten Software-Riesen seit 2014: Er übernahm damals das Ruder vom glücklosen Steve Ballmer, der mit Windows-Smartphones und einem bei den Nutzern unbeliebten Kachel-Interface versuchte, den Konzern in die Zukunft zu führen.
Nadella leitete einen Strategiewechsel ein, brachte mit Windows 10 ein konventionelleres Betriebssystem auf den Markt und fokussierte Microsoft auf das Cloud-Geschäft. Die Zahlen geben ihm Recht: Seit Nadella am Ruder ist, ist der Börsenwert um 780 Prozent gestiegen, Microsoft hat heute eine Marktkapitalisierung von 2,53 Billionen US-Dollar.
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