Haftstrafe droht

Rachepornos und Rassismus: Bürgermeister verhaftet

Digital
16.11.2021 15:26

In der Kleinstadt Cambridge im US-Bundesstaat Maryland hat die Polizei den jüngsten Bürgermeister der Stadtgeschichte festgenommen. Andrew Bradshaw (32) hatte im Online-Forum Reddit Dutzende sogenannte Rachepornos gepostet: Nacktaufnahmen seiner Exfreundin, die er mit rassistischen Kommentaren versah. Ihm wird nun der Prozess gemacht.

Das IT-Portal „Ars Technica“ zitiert aus der Anklageschrift. Bradshaw habe demnach „Nacktbilder seines Opfers mit rassistischen Beleidigungen und sexuell expliziter Sprache“ auf Reddit gepostet und dafür mehrere Konten im Namen seiner Exfreundin angelegt. Für jedes der 50 Postings drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 5000 US-Dollar.

Das 1995 geborene Opfer hatte sich im Mai an die Polizei gewandt, nachdem sie von den Postings erfahren hatte. In der Anklageschrift heißt es: „Das Opfer teilte mit, dass sie die Fotos lediglich an eine einzige Person geschickt hatte: Andrew Bradshaw, mit dem sie eine intime Beziehung hatte.“ Natürlich waren die Fotos nicht zur Weiterverbreitung gedacht. Das Opfer habe mitgeteilt, dass es die Beziehung beendet habe. Dann kamen die Postings.

IP-Adresse führte zu Haus des Bürgermeisters
Die Ermittler folgten der Spur der Postings: Sie entdeckten Reddit-Konten, die den Anschein erwecken sollten, sie seien persönliche Accounts des Opfers. Mit diesen Konten wurden „Fotos des Gesichts des Opfers und seines Intimbereichs in öffentliche Reddit-Foren gepostet“, so die Ermittler. Weitere Fotos habe man in Foren entdeckt, in denen rassistische Beleidigungen dazu gepostet wurden. Die Postings wurden zurückverfolgt: Die IP-Adresse gehörte zu einem Haus in Cambridge, das dem Bürgermeister gehört.

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Die juristischen Probleme im Umfeld des Bürgermeisters sind eine persönliche Angelegenheit und betreffen nicht die Geschäfte der Stadt.

David Deutsch, Vertreter der Stadtverwaltung

Die Folge für den Bürgermeister: Er wurde verhaftet und wegen Verstößen gegen das in Maryland gültige Gesetz gegen Rachepornos angeklagt. Am Montag kam es in dem Fall zu einer ersten Anhörung, nach der Bradshaw wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Der 32-jährige Bürgermeister bleibt vorerst im Amt. Ein Vertreter der Stadtverwaltung: „Die juristischen Probleme im Umfeld des Bürgermeisters sind eine persönliche Angelegenheit und betreffen nicht die Geschäfte der Stadt.“

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