Auch in Kärnten

„Fünf nach 12“: Die Gesundheitsbranche protestiert

Kärnten
10.11.2021 12:12

Auch in Kärnten gehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Gesundheitsbranche am Mittwoch auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren. In der Landeshauptstadt Klagenfurt haben sich bereits zahlreiche Demonstranten eingefunden. Die „Kärntner Krone“ berichtet live.

Bessere Arbeitsbedingungen und ein „faires Gesundheits- und Pflegesystem“ - das fordern Tausende Angehörige der Gesundheitsbranche am Mittwoch bei österreichweiten Protesten. Die „Untätigkeit der Regierung“ habe die „größte Gesundheitskrise seit 100 Jahren“ ausgelöst, die nun schon fast zwei Jahre andauert, so die Demonstranten. Auch in Kärnten gehen Betroffene deshalb auf die Straße: Zur symbolischen Uhrzeit fünf nach 12 haben sich vor dem Klinikum in Klagenfurt bereits zahlreiche Gesundheitsmitarbeiter eingefunden.

Es braucht mehr als nur Geklatsche
„Es muss ein Umdenken geben“, fordert Ronald Rabitsch, Betriebsratsvorsitzender im Klinikum Klagenfurt, der unter den Demonstranten zu finden ist. Seit Jahren würde mit der Politik diskutiert, gebracht habe das bisher aber nur wenig. Besonders in der Corona-Krise wurde das Problem der Personalknappheit besonders klar: „Wir sind am Limit, auch ohne Corona! Das Geklatsche ist zwar schön, aber zu wenig. Den Worten müssen nun Taten folgen“, so Rabitsch gegenüber der „Krone“.

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Wir sind am Limit, auch ohne Corona. Das Hauptproblem ist die nicht vorhandene Wertschätzung.

Ronald Rabitsch (Betriebsrat Klinikum Klagenfurt) und Waltraud Rohrer (Betriebsrat LKH Villach)

Entlastung und zu wenig Fachkräfte
Eine Entlastung der Fachberufe, also der Pfleger und Mediziner, fordert auch Waltraud Rohrer vom Betriebsrat am LKH Villach. Diese Aufgabe sollen Assistenten übernehmen. „Das Hauptproblem ist die nicht vorhandene Wertschätzung. Der Dienstplan muss sich ändern und berechnbar werden.“ Den Personalmangel spüren die ohnehin überlasteten Gesundheitsberufe stark.

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Das System bricht zusammen!

Roland Steiner, Intensivmediziner am Klinikum Klagenfurt

Die zunehmenden Auswirkungen des Ärztemangels bemängelt auch Roland Steiner, erster Oberarzt in der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt: „Es gibt immer weniger heimische Fachärzte. Das System bricht zusammen!“ Zwei Krankenschwestern der Neurologie-Abteilung am Klinikum sind ebenfalls bei der Protestaktion dabei: „Die Frage, warum wir diesen Job gewählt haben, stellen wir uns jeden Tag. Die Anforderungen werden immer mehr.“

Während der Protestaktion war die Patientenversorgung lückenlos gegeben.

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