Nach dem Unfall mit dem Ast hatte Gerhard Eppenschwandtner nur noch fünf Prozent Sehkraft am linken Auge: „Ich konnte lediglich schemenhaft Umrisse sehen.“ Nach mehreren Augenoperationen wurde sein größtes Problem kaum kleiner: „Die Pupille war zu weit offen, ich war dadurch extrem lichtempfindlich.“
Seltene Operation
Vor wenigen Wochen wurde ihm am Kepler Uniklinikum endlich geholfen: „Wir implantierten im ersten Schritt eine neue Linse“, erklärt Matthias Bolz, Experte für Augenheilkunde und Optometrie am KUK, die rettenden Eingriffe. Im zweiten Schritt wurde eine äußerst seltene Operation gewagt: „Wir implantierten eine künstliche Iris.“
Mit der Hand gefertigt
Eine Berliner Firma hatte nach dem Vorbild des gesunden Auges händisch ein sieben Millimeter großes Kunststoffplättchen in der individuellen Augenfarbe gefertigt. „Das aufgerollte Silikonscheibchen wird durch einen millimeterfeinen Schnitt am Rande der Hornhaut eingeführt, im Hornhautinneren entfaltet und fixiert“, schildert Bolz die zweistündige OP. Ein herausforderndes, chirurgisches Verfahren: „Das machen nicht viele Krankenhäuser, in Österreich sind wir zurzeit das einzige.“
Mehr Lebensqualität
Das Implantat bedeutet für Eppenschwandtner neue Lebensqualität, denn die Iris erfüllt auch die Funktion einer Blende: „Ich habe 60 Prozent Sehkraft gewonnen und die Lichtempfindlichkeit ist weg. Ich kann Sport machen, Auto fahren – und endlich sehen meine Augen auch wieder gleich aus. Als Lehrer steht man ja jeden Tag in der Auslage“, freut er sich.
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