Im Luftraum über dem Waldbrandgebiet in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau a.d. Rax (Bezirk Neunkirchen) hat am Sonntag Hochbetrieb geherrscht. Unterwegs waren in Summe 16 Fluggeräte, verzeichnet wurden nach Angaben der Einsatzkräfte gute Löscherfolge. Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) ortete am Abend einen „Lichtblick, das ist eine großartige Leistung aller Einsatzkräfte“. Die Lage sei aber weiter angespannt.
Am Sonntag wurde aus der Slowakei eine Mil Mi-17, die rund 3000 Liter Wasser transportieren kann, entsandt.
Der Helikopter „unterstützt uns massiv bei den Löscharbeiten“, befand Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner.
Video: Waldbrand-Löscheinsatz aus der Luft
Ebenfalls im Luftraum über dem Rax-Gebiet eingesetzt wurden am Sonntag die beiden Canadair-Maschinen des Typs CL-415 aus Italien mit einem Fassungsvermögen von jeweils etwa 7000 Litern. Benötigtes Wasser wurde aus der Neuen Donau aufgenommen. Die Wasserpolizei ist an Ort und Stelle und „sichert so weit möglich ab“, sagte Markus Dittrich, Sprecher der Wiener Polizei, auf APA-Anfrage.
Aus Deutschland rückten zwei Sikorsky CH-53 mit einem Fassungsvermögen von je 5000 Litern an. Ebenfalls in der Luft ist seit Sonntagvormittag ein sogenannter Super Puma des Salzburger Unternehmens Heli Austria. Die Maschinen ergänzten das Repertoire an Fluggeräten, das von Bundesheer (sechs Hubschrauber) und Innenministerium (vier) gestellt wurde.
Einsatzkräfte „leisten Übermenschliches“
„Ich bin zuversichtlich, dass wir mit den Luftkräften entsprechende Erfolge in gewissen Bereichen erzielen“, sagte Einsatzleiter Josef Huber zur APA. Angepeilt werde eine Abschwächung der Glutnester vor allem in jenen Gebieten, in denen keine Bodentruppen eingesetzt werden können. „Gestern waren 850 Einsatzkräfte zu Boden und in der Luft im Kampf gegen die Flammen eingesetzt, heute werden es noch mehr sein. Sie alle leisten Übermenschliches“, hob Landesvize Pernkopf hervor.
Brandermittler am Werk
Nächste Woche, Dienstag oder Mittwoch, wollen die Ermittler des Landeskriminalamts nach Hirschwang an der Rax aufbrechen und den zentralen Ort des Waldbrands unter die Lupe nehmen. Vorerst muss der genaue Brandentstehungsbereich festgelegt, dann kann mit der Ursachenfindung begonnen werden.
„Hinweise auf Autos und Personen“
Wenn es notwendig ist, werden auch Brandmittelspürhunde zum Einsatz gebracht, heißt es. Bereits jetzt gibt es aber schon zahlreiche Vermutungen von Waldarbeitern und aus der Jägerschaft: „Es gibt Hinweise auf Autos und Personen, derzeit werden Zeugen befragt und Videos ausgewertet. Ob und wann wir auf den Verursacher kommen, kann natürlich nicht gesagt werden“, erklärt Rosenbaum.
Zuletzt waren sehr viele Personen in den Wäldern unterwegs – das grenzt die Ursachensuche nicht ein.
Erich Rosenbaum, Brandermittler
Ermittler gehen von grober Fahrlässigkeit aus
Einen Unfall oder dummen Zufall schließen die Ermittler aus: „Eine Glasflasche, die vergessen wurde, hat noch keinen Großbrand ausgelöst. Es wird wohl grobe Fahrlässigkeit aus Menschenhand dahinterstecken“, so Rosenbaum weiters. Die Thematik Lagerfeuer und glimmende Zigarettenstummel sind auch in den heimischen Wandergebieten ein großes Problem. Offenes Feuer gehe im Wald einfach nicht, da müsse man noch mehr Verständnis wecken, so die Profi-Ermittler.
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