Druck von Investoren

Unreparierbare Geräte: Microsoft lenkt endlich ein

Digital
10.10.2021 17:13

Verklebte und verlötete Komponenten, nicht schadlos zerlegbare Gehäuse, fix verbaute Akkus: Die IT-Industrie hat in den letzten Jahren einige Anstrengungen unternommen, um es Nutzern so schwer wie möglich zu machen, alte oder defekte Geräte zu warten. Microsoft bildet mit seiner Surface- und Xbox-Hardware da keine Ausnahme, will auf Druck der Aktionäre nun aber endlich einlenken.

Lange Zeit hatte sich Microsoft dagegen gesträubt, seine Hardware besser reparierbar zu gestalten. Doch dann änderten sich die Rahmenbedingungen: Im Juli griff US-Präsident Joe Biden das Thema auf und wies die US-Handelsbehörde FTC an, eine Regelung zu finden, die Hersteller dazu bringt, besser reparierbare Geräte zu konstruieren. In Europa hat das EU-Parlament vor einem Jahr eine Gesetzesvorlage für ein „Recht auf Reparaturen“ verabschiedet.

Die politischen Debatten zeigen Wirkung: Microsoft hat sich auf Druck seiner Aktionäre nun doch dazu entschlossen, besser reparierbare Geräte zu bauen. Konkret hat die Beratungsfirma As You Sow im Namen der Investoren Druck auf Microsoft ausgeübt. Der Windows-Riese will nun eine Studie in Auftrag geben, mit der man überprüfen will, welche Auswirkungen besser reparierbare Geräte auf den ökologischen Fußabdruck Microsofts hätte.

Microsoft verspricht Ersatzteile und Anleitungen
Ab Ende 2022 will Microsoft bei seinen Geräten laut Golem.de auch verstärkt darauf achten, dass diese problemlos repariert werden können. Dazu gehört es, Ersatzteile und Reparaturanleitungen für freie Werkstätten zur Verfügung zu stellen, außerdem sollen auch die Kunden wieder vermehrt selbst Reparaturen und Wartungsarbeiten vornehmen können.

Durchaus möglich, dass Microsoft hier eine Vorreiterrolle einnimmt: Schlecht reparierbare Geräte sind kein Microsoft-Spezifikum, sondern haben sich in der IT-Welt branchenweit etabliert - etwa in Form von Smartphones mit verklebtem Gehäuse, bei denen Endkunden ohne entsprechende Kenntnisse den Akku nicht selbst tauschen können. Damit hält man die Kundschaft vom wichtigsten Verschleißteil in einem Smartphone fern - und animiert bei nachlassender Akkuleistung viele zum Neukauf. Solche Tricks gibt es aber freilich auch bei anderen Gerätekategorien - etwa bei Notebooks mit fix verlötetem und damit nicht aufrüstbarem Speicher.

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