Staatsanwältin betont:

„Er lud Mutter zu sich zum Essen, um sie zu töten“

Gericht
21.05.2025 15:57

Bei einem gemeinsamen Abendessen am 22. Oktober 2024 soll ein 32-Jähriger seine eigene Mutter (67) getötet, ihr dabei fast den Kopf abgetrennt haben. Der laut Gutachter psychisch kranke Österreicher spricht aber von Einbrechern, die es getan haben sollen. Die Staatsanwaltschaft fordert die Unterbringung in die Anstalt.

Mit einem starren Blick schreitet der 32-Jährige am Mittwoch in die Mitte des Salzburger Schwurgerichtssaales. „Das ist kein gesunder Mann“, betont die Staatsanwältin mit Blick auf die ihm attestierte schwere psychische Erkrankung und sagt: „Er lud seine Mutter zu sich zum Abendessen ein, um sie zu töten.“

32-Jähriger ist psychisch krank und gefährlich
Aufgrund seiner paranoiden Schizophrenie ist er für die Tat, die strafrechtlich als Mord zu werten sei, nicht zurechnungsfähig, und kann nicht verurteilt werden. „Es geht von ihm eine erhebliche Gefahr aus und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit weiterer Straftaten“, verweist die Anklägerin auf ihren Antrag zur Unterbringung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.

Tatort: In diesem Wohnhaus passierte die Bluttat.
Tatort: In diesem Wohnhaus passierte die Bluttat.(Bild: Markus Tschepp)

Für die Staatsanwaltschaft steht mit Blick auf die vielen Indizien außer Frage, dass er seine Mutter – eine in Bayern lebende 67-Jährige – am 22. Oktober in seiner kleinen Wohnung im Salzburger Ort Adnet getötet habe. Seine Version erzählt der 32-Jährige in zwei Sätzen: „Ich habe für meine Mutter gekocht. Zwei Einbrecher kamen und einer stach meine Mutter ab, und der andere richtete eine Schusswaffe auf mich.“ Mit einem Pfefferspray habe er sich gewehrt, die Einbrecher flüchteten daraufhin. Es sei alles schnell gegangen: „Rein, raus“, meint er. Statt Rettung rief er gleich die Polizei. Warum? „Da war nichts mehr zu machen, es war schon Game Over.“ Er selbst würde die Mama gern wiedersehen, beschrieb das Verhältnis mit ihr als „sehr, sehr gut“. Konflikte soll es keine gegeben haben.

Suchte nach „extrem scharfen“ Messer
Auffällig war sein Glauben: Erst kürzlich ließ er sich taufen, präsentierte sich im Netz als gläubiger Christ und spendete einiges an Geld, obwohl er auf finanzielle Hilfe durch die Mutter angewiesen war. Zudem hat er kurze Zeit vor der Tat einen ihm bekannten Koch, nach einem „extrem scharfen Messer“ gefragt. Die Tatwaffe war auch das 21 Zentimeter lange Küchenmesser, das er gekauft und daheim hatte. Es sei „Zufall“, dass der Einbrecher dieses genommen und damit getötet habe. „Die Täter konnten ja gar nicht wissen, dass hier ein Messer war“, bemerkt verwundert die Staatsanwältin. 

Der neuro-psychiatrische Gutachter Peter Hofmann attestiert dem 32-Jährigen eine schwere psychische Erkrankung.
Der neuro-psychiatrische Gutachter Peter Hofmann attestiert dem 32-Jährigen eine schwere psychische Erkrankung.(Bild: Markus Tschepp)

Neuro-Psychiater und Sachverständiger Peter Hofmann erinnert an 2022: Da war der 32-Jährige für zwei Wochen stationär in der Psychiatrie. Und notiert wurde im Akt damals, dass der Betroffene „Stimmen höre und Krabbeltiere sehe“, die es gar nicht gibt.

Eine Entscheidung der Geschworenen steht zum jetzigen Zeitpunkt noch aus. Möglich ist, dass das Verfahren noch am Donnerstag fortgesetzt wird.

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