Die evangelisch-lutherische Kirche in Österreich wählt am Freitag voraussichtlich ihre erste Bischöfin. Cornelia Richter (54) ist als Nachfolgerin von Bischof Michael Chalupka vorgesehen, der Ende dieses Jahres in Pension geht. Richter ist ehrenamtlich als Pfarrerin tätig.
Die gebürtige Oberösterreicherin wurde am 3. September 1970 geboren und leitete von 2020 bis 2024 als erste Dekanin die Evangelisch-Theologische Fakultät Bonn. Heute lehrt sie dort Theologie. Zudem ist Richter als erste Frau Vorsitzende des Senats der Universität Bonn. Sie forscht unter anderem zu Resilienz.
Die 54-Jährige, die aus Bad Goisern stammt, wäre die erste Bischöfin in der Geschichte der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit der 70 Delegierten nötig. Diese kommen aus unterschiedlichen Pfarrgemeinden zusammen. Vor der Wahl wird sich Richter vorstellen, ein ausführliches Hearing ist für Donnerstag geplant.
Zwölf Jahre Amtszeit
Gewählt wird die Bischöfin beziehungsweise der Bischof für eine Amtszeit von zwölf Jahren. Amtsantritt ist der 1. Jänner 2026. Richter soll den amtierenden Bischof Michael Chalupka ablösen, der in Pension geht. Dieser war seit September 2019 im Amt. Der einstige Direktor der Hilfsorganisation Diakonie hat sich bereits mehrmals für eine Frau an der Spitze ausgesprochen.
Die evangelische Kirche A.B. hat in Österreich etwas mehr als 237.000 Mitglieder. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es nur eine Bischöfin beziehungsweise einen Bischof. Die evangelischen Pfarrgemeinden in Vorarlberg gehören zur evangelisch-reformierten Kirche (Helvetisches Bekenntnis oder H.B.). Diese wird von einem Landessuperintendenten geleitet, derzeit ist das Ralf Stoffers.
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