Unangenehme Causa für die heimischen Umweltvertreter in Bezirk, Land und sogar Bund. Der Streit um Informationen und Auskünfte bezüglich des Abwassers der Zitronensäurefabrik von Jungbunzlauer in Pernhofen im Bezirk Mistelbach beschäftigt schon seit Längerem die Gerichte – und nun geht dies den Experten der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 über die sprichwörtliche Hutschnur.
Die Menge an Salzen entspricht umgerechnet 10 Zentiliter Zitronensaft in einem Liter Wasser. Das kann ich ganz sicher auch schmecken.
Kurt Stockinger, Öko-Aktivist und Experte von GLOBAL 2000
„Wir werden rasch Wasserproben aus der Thaya entnehmen und in einem unabhängigen Labor überprüfen lassen. Die Angelegenheit sollte unbedingt geklärt werden, im Sinne aller Betroffenen, und das so bald wie möglich“, sagen die Öko-Aktivisten zur „Krone“.
Öffentliche Aufzeichnungen gefordert
Immerhin darf das Chemie-Unternehmen ja bis zu 40 Millionen Liter Abwasser pro Tag einleiten. Zwar wird das Nass vorher gefiltert, doch laut Berechnungen könnten so bis zu 40 Tonnen Chlorid und 60 Tonnen Sulfate in den Fluss gelangen. „Wir wissen leider nichts über die tatsächlichen Salzkonzentrationen in den Abwässern, aber es muss Aufzeichnungen geben, die dokumentieren, welche Mengen rausgehen. Und die sollten öffentlich sein. Konzentrationsspitzen könnten fatal für Wasserlebewesen sein“, so Experte Kurt Stockinger.
„Nichts zu verbergen!“
Für die Firma Jungbunzlauer ist eine weitere Kontrolle überhaupt kein Problem: „Wir sind wohl einer der am genauesten untersuchten Betriebe in Österreich, wir haben nichts zu verbergen“, betont ein Firmenvertreter.
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