Nach der dunkelroten Sensation in Graz und einer veritablen Impfgegner-Überraschung in Oberösterreich steht die heimische Politlandschaft unter Schock - derart, dass in Graz sogar der langjährige ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl abtrat. Wie es in Oberösterreich und in der steirischen Landeshauptstadt jetzt weitergeht - und welche Auswirkungen diese Denkzettel-Wahlen auf den Rest Österreichs haben.
GRAZ: Elke Kahr am Weg zur Stadtchefin
Die Wahl hat die politischen Verhältnisse in Graz auf den Kopf gestellt. Aber es bleibt spannend: Welche Koalitionen sind möglich, welche Variante ist am wahrscheinlichsten?
OBERÖSTERREICH: Heikle Koalitionsfrage aus Bundessicht
In Oberösterreich bleibt die Frage: Mit wem wird Landeshauptmann Thomas Stelzer nun koalieren? Mehrheiten gingen sich für ihn mit Blauen, Roten oder Grünen aus, der ÖVP-Mann hat also die Wahl - und die ist aus Bundessicht heikel.
Türkis-Grün hat jetzt die Mehrheit im Bundesrat
Letztlich hat diese Oberösterreich-Wahl - krone.at berichtete - auch unmittelbare Auswirkungen auf die Bundespolitik, und zwar auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament: Denn mit den herben Verlusten der Freiheitlichen bei der Landtagswahl geht einher, dass die Partei einen Sitz im Bundesrat an die ÖVP verliert - womit die beiden Regierungsparteien im Bund nunmehr auch über eine Mehrheit in der Länderkammer des Hohen Hauses verfügen. Das bedeutet: Die Opposition kann künftig nicht mehr wie bisher türkis-grüne Ansinnen verzögern - oder gar verhindern, so es sich um Länderfragen handelt.
Menschen - Freiheit - Grundrechte
Und dann wären da noch die Impfskeptiker, die jetzt - krone.at berichtete - in den OÖ-Landtag einziehen dürfen. Bundesobmann Michael Brunner wurde damit bekannt, dass er mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Covid-Maßnahmen eingebracht hat. Spitzenkandidat Joachim Aigner ist Inhaber einer Steuerberatungskanzlei und stammt aus Ried im Innkreis. Er wurde im Juli zum Chef der Partei gewählt und war, wie auch die anderen Proponenten der Partei, in der politischen Landschaft bisher weitgehend unbekannt.
Die Partei startete einen Aufruf an die Braunauer: Jene, „die von der Abriegelung im Bezirk in ihren Grundrechten direkt verletzt sind“, könnten sich bei MFG melden. Die Partei würde dann eine weitere Verfassungsbeschwerde einbringen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.