"Mir geht es gut, ich freue mich auf daheim", erklärte der Salzburger, der von seiner Lebensgefährtin Ingrid Rumpfhuber nach Huase begleitet wurde. "Ich freue mich, endlich wieder bei meiner Freundin zu schlafen und auf das Essen der Mama." Für Grugger ist acht Wochen nach seinem Horrorsturz auf der Streif die Rehabilitation noch nicht zu Ende, er wird noch einige Wochen Physio- und Ergotherapie machen müssen.
Nur noch der Fuß macht ProblemeProbleme hat der Salzburger nur noch mit dem linken Fuß, bei dem in Folge des Sturzes und des Schädelhirntraumas auch Lähmungserscheinungen aufgetreten waren. "Das normale Gehen geht inzwischen aber schon recht gut", berichtete Grugger, der auch Probleme mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit einräumte: "Nach außen habe ich alles im Griff, im Inneren noch nicht. Zum Beispiel kann es passieren, dass ich mich nicht erinnere, was ich vor zehn Minuten gesagt habe. Aber ich hoffe, dass es wieder ganz normal wird."
Universitätsprofessor Lepold Saltuari, Leiter der Neurologie in Hochzirl, streute seinem Patienten Rosen: "Er war ein optimaler Patient, der optimal und intensiv kooperiert hat." Normalerweise müssen Patienten nach einer derartigen schweren Schädelhirnverletzung zwischen drei und vier Monaten Rehabilitation machen, Grugger konnte schon nach zwei Monaten entlassen werden. "Das ist eine sehr positive Nachricht", betonte Saltuari.
Grugger darf bald wieder Auto fahrenDer behandelnde Arzt bezeichnete Gruggers Verletzung als einen Kurzschluss des Gehirns. "Mit Impulsen wird das Gehirn dann wieder stimuliert", erläuterte Saltuari. "Dazu ist die familiäre Umgebung sehr wichtig, ein steriles Krankenhaus kann dies nicht übernehmen." Grugger sei soweit therapiert worden, dass er wieder selbstständig leben kann. In vier Wochen soll Grugger, nach neuerlichen neurologischen Tests, auch wieder Auto fahren können.
Grugger soll auch wieder Ski fahren können. "Jedenfalls haben wir einen Skitag mit der ganzen Station ausgemacht", erzählte der Arzt. Grugger selbst sagte zu diesem Thema, er freue sich schon wieder aufs Skifahren. Ob er auch wieder rennfahren wird, ließ er hingegen offen: "Das ist ein anderes Thema und derzeit noch nicht so wichtig."
Seinen Horrorsturz sah Grugger bisher einmal im Fernsehen. "Aber ich habe mich damit mental noch nicht so richtig beschäftigt", so der Rennläufer, der auch keine Erinnerungen an die Geschehnisse in Kitzbühel hat. "Meine Erinnerung ist vier Tage vorher vorbei und setzt so drei Wochen nach dem Unfall wieder ein."
Freundin Ingrid als große HilfeGrugger, der in seiner Karriere vier Weltcupsiege gefeiert hatte, bezeichnete seinen Kampf um Gesundheit als wichtigsten Sieg. Geholfen habe ihm dabei seine Freundin Ingrid, die ihn täglich betreut hat. "Ich habe als Sportler zehn Jahre trainiert und gelernt, mir Ziele zu setzen, das hat mir auch geholfen", sagte Grugger, der in Anspielung auf seine vier Knieverletzungen auch sagte: "Da habe ich gelernt, mit Geduld umzugehen." Geduld, die ihm auch in der Rehabilitation geholfen habe.
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