Verstorben, verzogen

Bank-Genossenschaft: 800 Briefe nicht zustellbar

Die Genossenschaft hielt die Anteile an der Commerzialbank.

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

Längst nicht abgeschlossen ist die Causa um die Nachschusszahlung für die Mitglieder der Eigentümergenossenschaft der Commerzialbank. Denn rund 800 Briefe konnten gar nicht zugestellt werden, weil die Betroffenen verzogen oder sogar schon verstorben sind.

Einen Nachschuss müssen - wie berichtet - jene Mitglieder leisten, welche Anteile an der Personalkredit- und Kommerzialkreditvermittlungs- und Anteilsverwaltungsgenossenschaft halten. Mehr als 2600 Schreiben wurden zuletzt versandt. Ein massiver Arbeitsaufwand für das Landesgericht Eisenstadt - und dieser ist noch längst nicht zu Ende.

Register nicht aktuell
Weil etwa 800 Schreiben nicht zugestellt werden konnten beziehungsweise die Adressaten verstorben sind, muss das Gericht nun weitere Daten erheben. Das Gericht war vom Mitgliederregister der Genossenschaft ausgegangen. Die Liste war aber wenig aktuell und beinhaltete ursprünglich 3600 Genossenschafter. „Eigentlich wäre es die Aufgabe des Vorstandes gewesen, das Register aktuell zu halten“, erklärt Konkursrichterin Andrea Scheidl. Die Beitrittserklärungen stammen zum Teil aus den 1980er-Jahren.

Viele haben doch gezahlt
Zumindest 221 Betroffene haben bereits Einwendungen - sogenannte Erinnerungen - gegen die Nachschuss-Aufforderung eingebracht. Viele hätten allerdings wieder zurückgezogen und inzwischen bezahlt, sagt Scheidl. Für alle anderen ist der 11. Oktober der nächste wichtige Termin. Dann findet die Tagsatzung statt.

Ob an dem Tag alle, die eine Einwendung eingebracht haben, auch persönlich erscheinen werden, kann die Richterin nicht einschätzen. „Es besteht keine Anwesenheitspflicht“, betont Scheidl. Auch Ex-Bankchef Martin Pucher werde bei dem Termin nicht zugegen sein.