„Einer der Größten“

Rolling-Stones-Schlagzeuger Watts (80) gestorben

Ausland
24.08.2021 18:43

Der Schlagzeuger der legendären britischen Rockband Rolling Stones, Charlie Watts, ist tot. Er starb am Dienstag „friedlich“ im Kreis seiner Familie in einem Londoner Krankenhaus, wie sein Agent Bernard Doherty mitteilte. Watts war seit 1963 Mitglied der Band und hatte zusammen mit Sänger Mick Jagger sowie den Gitarristen Keith Richards und Ron Wood in den vergangenen Jahrzehnten mit Songs wie „(I Can‘t Get No) Satisfaction“ Rockgeschichte geschrieben. In Österreich war die Band satte 15 Mal live zu sehen. 

„Mit großer Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Charlie Watts bekannt. Er ist heute im Kreise seiner Familie friedlich in einem Londoner Krankenhaus gestorben“, laute die Mitteilung. „Charlie war ein geschätzter Ehemann, Vater und Großvater und auch als Mitglied der Rolling Stones einer der größten Schlagzeuger seiner Generation.“

Rolling Stones heizten 2017 in Spielberg 95.000 Fans ein
Auch in Österreich waren die Rolling Stones über die Jahrzehnte ein Zuschauermagnet. Das erste von insgesamt 15 Konzerten in der Alpenrepublik fand am 17. September 1965 in der Wiener Stadthalle statt. Beim bisher letzten Konzert am 16. September 2017 am Red Bull Ring in Spielberg heizten sie 95.000 begeisterten Fans richtig ein. 

Bilder von den Rolling Stones:

Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass Watts nicht an der kommenden US-Tournee seiner Band teilnehmen sollte. Er erhole sich von einer nicht näher genannten medizinischen Behandlung, hieß es. 

Mit zehn Jahren die Liebe zu Jazz und Blues entdeckt
Watts erblickte am 2. Juni 1941 in London das Licht der Welt. Mit zehn entdeckte er Platten von Miles Davis und John Coltrane und damit seine Liebe zum Jazz und Blues: „Ich habe Charlie Parker immer bewundert, bis heute“, sagte Watts einmal dem britischen Blatt „Daily Telegraph“. „Aber der Erste, dessen Spiel ich bewusst gehört habe, war Baritonsaxofonist Gerry Mulligan, und das Stück war ,Walking Shoes‘ mit Chico Hamilton am Schlagzeug. Deshalb wollte ich Schlagzeug spielen.“

Der junge Watts montierte von einem alten Banjo den Hals ab und bespannt es mit einem Trommelfell: Der Beginn einer jahrzehntelangen Schlagzeugerkarriere mit diversen Jazz-, Blues- und Boogie-Woogie-Formationen - und eben den Rolling Stones.

Watts stieß 1963 zur Band
Weil sich keiner mehr erinnern kann, wie alles anfing, hat man sich als Gründungstermin auf den ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee-Club am 12. Juli 1962 geeinigt. Charlie Watts kam erst ein halbes Jahr später dazu, am 12. Jänner 1963 im Ealing Blues Club. Er hatte einen gut bezahlten Job als Grafiker in einer Werbeagentur und ließ sich erst ködern, bei den Stones einzusteigen, als sie mit ihren Auftritten Geld verdienten.

Watts vermied das Rampenlicht
Im Gegensatz zu Mick Jagger und Keith Richards vermied Watts das Rampenlicht. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaboration zu schätzen und schweißte die Band zusammen - nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgibt, sondern auch wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.

Watts hatte auch harte Jahre hinter sich - mit Alkohol oder auch Heroin. 2004 überstand der frühere starke Raucher eine Kehlkopfkrebserkrankung. Seit 1964 war der Drummer mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine erwachsene Tochter hat.

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