Auch bei Delta!

Tiroler Studie: Impfungsmix verstärkt Immunantwort

Tirol
10.08.2021 11:30

Wie effizient der Organismus auf eine Kreuzimpfung aus Vektorimpfstoff und mRNA-Vakzin mit der Bildung von Antikörpern reagiert, war bisher nur wenig mit wissenschaftlichen Daten belegt. Eine an der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführten Impfstudie lässt nun den Schluss zu, dass die Kombinationsimpfung auch gegen die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus besser schützt. Warum die Immunantwort höher ist, sei noch nicht vollkommen klar, heißt es.

Das Institut für Virologie der Medizin Uni Innsbruck führt seit Mai 2021 unter der Leitung der Virologinnen Dorothee von Laer und Janine Kimpel an mehreren Zentren in Österreich eine erste klinische Studie zur Wirksamkeit einer sogenannten heterologen Impfung (je ein Vektor- und ein mRNA-Vakzin, Anm.) durch. Für die Erstimpfung wurde für die Studie der AstraZeneca-Impfstoff verwendet, für den Zweitstich jener von Biontech/Pfizer.

Die wichtigste Erkenntnis der Zwischenergebnisse, so von Laer, sei die deutlich stärkere Immunantwort der Mischimpfung (Kreuzimpfung, Anm.) im Vergleich zur homologen Impfung mit AstraZeneca - auch gegen die Delta-Variante. Zudem sei die Zweitimpfung sehr gut verträglich. Sie geht daher davon aus, dass die Kombinationsimpfung „sicher zeitnah für die einmal mit Vaxzevria (der Impfstoff von AstraZeneca) Geimpften“ empfohlen wird.

Ärztekammer ist für Kreuzimpfungen
Eine solche Empfehlung für das sogenannte heterologe Impfschema hat die Ärztekammer bereits Anfang Juli ausgesprochen. Auf Patientenwunsch ist eine Kreuzimpfung auch möglich, heißt es in der Anwendungsempfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG). Dies sei aber „off label“. Ob es zu einer gesonderten formalen Zulassung kommen wird, bleibe offen, sagt von Laer. Schwierigkeiten könnten dadurch entstehen, dass AstraZeneca und Pfizer eine solche Zulassung wohl gemeinsam beantragen müssten.

Nicht nur bei AstraZeneca, sondern auch bei anderen Vektorimpfstoffen sei eine Zweitimpfung mit einem mRNA Impfstoff der reinen Vektorimpfung wohl überlegen, sagt Co-Studienleiterin Kimpel. „Aufgrund der Daten ist klar zu empfehlen, dass alle bisher einmal mit dem Vakzin Vaxzevria Geimpften eine Zweitimpfung mit Comirnaty (von Biontech/Pfizer, Anm.) erhalten sollten. Wahrscheinlich gilt das auch für die Auffrischungsimpfung bei zweimal mit Vaxzevria Geimpften“, so Kimpel. „Eine dritte Impfung mit dem mRNA-Impfstoff für mit Vaxzevria immunisierte Personen ist absolut zu empfehlen“, bestätigt auch von Laer.

Studie soll noch bis April 2022 laufen
Für die Studie, die noch bis April 2022 laufen soll, konnten bis dato 282 TeilnehmerInnen rekrutiert werden. Noch werden neue Teilnehmer gesucht, hieß es - sowohl für eine Kontrollgruppe, die nur Biontech/Pfizer bekommt, als auch für die heterologe Impfung. Interessierte können sich unter der E-Mail-Adresse hevacc@i-med.ac.at melden.

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