MotoGP-Spannung pur:

Red Bull Ring ist das Mekka der Herzschlagfinali

2020 trickste Oliveira (innen) Miller und Espargaro aus.

(Bild: REUTERS)

Am Red Bull Ring ist Spannung bis zur letzten Sekunde garantiert. Der MotoGP-Sieg war bisher meist eine Frage von „Hundertsteln“. Die Zielkurve war bereits mehrfach eine wahre Stätte des Dramas im Kampf um das oberste Treppchen am Podest.

Sechsmal donnerten die MotoGP-Maschinen bisher über die Alpen-Achterbahn des Red Bull Rings - und nahezu jedes Mal endeten die Rennen mit einem Herzschlagfinish, das aus der Feder von Gruselmeister Alfred Hitchcock hätte stammen können. In allen sechs Rennen zusammen betrug der Vorsprung der Sieger lächerliche 3,15 Sekunden. Im Schnitt endeten die epischen Motorrad-Schlachten mit einem Wimpernschlag von 0,525 Sekunden

Zweimal besiegte Andrea Dovizioso (l.) Marc Márquez um einen Wimpernschlag.

(Bild: SPORTMEDIAPICS.COM / MANFRED BINDER)

2016 beim ersten Grand Prix am Red Bull Ring, zu dem 216.000 Fans strömten, schlug Andrea Iannone, „the Maniac“ („der Verrückte“), im Italo-Duell seinen Ducati-Kollegen Andrea Dovizioso um 0,938 Sekunden.

2017 setzte sich Dovizioso beim Angriff von Superstar Marc Márquez, der in der letzten Kurve noch einen verzweifelten Angriff wagte („Ich hab alles probiert, war am Limit“), um 0,176 Sekunden durch.

2018 gewann Jorge Lorenzo mit 0,130 Sekunden, dem knappsten Vorsprung der Spielberg-Geschichte. Nach mehreren Führungswechseln mit Berührung entschied er das Spanier-Duell mit dem späteren Weltmeister Márquez.

2018 setzte sich Lorenzo (l.) gegen Márquez durch.

(Bild: GEPA pictures)

2019 verwies Dovizioso nach Teufelsritt in der Schlusskurve Márquez erneut auf Rang zwei: „Ich habe etwas Verrücktes gewagt und es hat geklappt!“

2020 gewann Dovizioso im Pandemie-Doppel ohne Drama im ersten von zwei Grand Prix mit 1,377 Sekunden vor Joan Mir.

Mir ist in dem Moment viel Portugiesisches durch den Kopf geschossen. Ich habe geschrien und mich einfach riesig gefreut!

Miguel Oliveira nach dem Sieg 2020

2020 beim zweiten GP belauerten sich Jack Miller (Ducati) und Pol Espargaro (KTM), übersahen in ihrem Zweikampf allerdings KTM-Satelliten-Fahrer Miguel Oliveira, der in der letzten Kurve innen zum Sieg vorbeirauschte.