„Es war wie im Film“

IT-Panne machte Russen zum Millionär: 6 Jahre Haft

Digital
02.07.2021 10:44

Eine IT-Panne bei seiner Bank hat einen 35-jährigen Russen zum Millionär gemacht: In der Banking-App hatte er plötzlich umgerechnet 1,1 Millionen Euro am Konto - und ging prompt auf Shopping-Tour. Der Autoverkäufer verprasste das Geld für Luxuswagen, Wohnungen und ein iPhone - und muss nun ins Gefängnis, weil er sich nach Ansicht des Gerichts im Zuge der IT-Panne unrechtmäßig bereichert hat.

Wie das US-Magazin „Newsweek“ berichtet, begann alles vor einem Jahr, Anfang Juni 2020: Autoverkäufer Roman Yurkov öffnete seine Banking-App - und staunte nicht schlecht, als er seinen Kontostand sah. 95,2 Millionen Rubel (rund 1,1 Millionen Euro) sollten laut der App auf seinem Konto liegen.

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Ich habe mir alles gekauft, was ich wollte, nur kein Flugzeug. Es war wie im Film.

Roman Yurkov (35)

Sofort begann Yurkov, mit dem unerwarteten Vermögen zu shoppen. Er kaufte in einer einzigen Nacht einen neuen BMW, einen Mercedes, vier Wohnungen und ein iPhone. Insgesamt soll er in jener Nacht 220 Transaktionen getätigt haben. Yurkov in einem Interview: „Ich habe mir alles gekauft, was ich wollte, nur kein Flugzeug. Es war wie im Film.“

Fehler fiel erst Monate später auf
Im November folgte das böse Erwachen: Bei Durchsicht ihrer Quartalszahlen entdeckte die Bank den Fehler, sperrte das Konto und wollte das Geld zurück. Das Problem: Von den 1,1 Millionen Euro waren nur noch rund 455.500 übrig. Den Rest des unverhofften Reichtums hatte Yurkov längst ausgegeben. Er wurde angezeigt und in der Folge verhaftet.

Profiteur der IT-Panne beteuert seine Unschuld
Nach Darstellung des Autohändlers habe er bei seiner Bank nachgefragt, ob mit seinem Konto etwas nicht stimme, und die Bank habe dies verneint. Er habe daher geglaubt, es handle sich um Glücksspiel-Gewinne aus Sportwetten und sich an dem Vermögen erfreut.

Das Gericht sah die Sache anders und verurteilte Yurkov diese Woche zu sechs Jahren Gefängnis. Das Gericht sprach ihn schuldig, „Vorteile aus einer Fehlfunktion in der Software der Bank“ gezogen zu haben. Yurkov selbst beteuert weiter seine Unschuld und gibt an, er sei sich sicher gewesen, das Geld von seinem Buchmacher erhalten zu haben. Er hat laut dem Bericht noch die Möglichkeit, gegen das Urteil zu berufen.

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