BETRIFFT SALZBURG

Fein fad

(Bild: Krone KREATIV, Julia Hürner)

Kühle Schönheit: Das Museum der Moderne auf dem Mönchsberg.

(Bild: ANDREAS TROESTER)

Salzburg-„Krone“-Chefredakteur Claus Pándi über die aktuelle Foto-Ausstellung im Museum der Moderne und Maßstäbe für das geplante Bundesmuseum.

Etwas Besseres hätte dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei seiner ambitionierten Mission für ein Bundesmuseum der Fotografie kaum passieren können: Der in St. Gilgen lebende Sammler Christian Skrein hat dem Museum der Moderne dreihundert teils zu Ikonen gewordene Fotografien für eine Best-of-Schau zur Verfügung gestellt.

Es ist aber schon wieder passiert: Wie zuvor bei der Ausstellung des britisch-nigerianischen Künstlers Yinka Shonibare ist auch diesmal jede heitere Lebendigkeit gebändigt worden. Bei Shonibare eine Leistung.

Nach der vielleicht etwas schwierigen, aber inspirierenden Persönlichkeit wie Agnes Husslein als Museumschefin, hat man das Museum der Moderne zu einem Hort der gepflegten Langeweile abgebiedert.

Jetzt ist vor allem alles ordentlich gestapelt und gehängt, geschlichtet und beschriftet. Akademisch und steril fehlt dem feinen Haus das Spielerische. Alles ist anständig gleichberechtigt und meistens bar jeder Ironie. Da wird selten frech Position bezogen oder gar - bewahre! - provoziert.

Mit Ausstellungskonzepten aus den 1990er-Jahren kann in Salzburg, das mit den Festspielen in der ersten Liga der Hochkultur rangiert, keiner mehr beim Wettbewerb mithalten.

Haslauers Idee für ein Fotomuseum gilt es zu unterstützen. Das Museum muss aber, um internationalen Vergleichen standzuhalten, den höchsten Ansprüchen gerecht werden. Es bedarf mehr als der Dokumentation des Schönen.