Nachbar filmte mit

Infizierte gefährdete Mechaniker wegen „Pickerl“

Tirol
29.05.2021 11:08

Weil sie trotz Corona-Infektion und Absonderungsbescheid einen Bekannten zumindest in den Vorraum der Wohnung ließ und damit mit einer Ansteckung gefährdet hatte, musste am Freitag eine 53-jährige Tirolerin in Innsbruck auf der Anklagebank Platz nehmen. Und alles nur, weil sie das „Pickerl“ für ihr Auto machen wollte.

„Für mich war es kein Corona – ich hatte nur einen Schnupfen“, sagte die Tankstellen-Mitarbeiterin und brachte Richter Norbert Hofer zum Kopfschütteln.

Nachbar erstattete Anzeige
Mitte März war das Service beim Auto der Oberländerin fällig. Ausgerechnet da wurde die Frau positiv auf das Coronavirus getestet. „Ich bin so ein Mensch, der alles pünktlich erledigt haben will“, betonte die Angeklagte. Ein befreundeter Mechaniker schlug der 53-Jährigen vor, den Wagen in die Werkstatt zu bringen, während sie zu Hause herumsitzt.

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Ganz ehrlich, Herr Rat, ich bin kein Fan von den Masken.

Der Mechaniker vor Gericht

„Ich habe ihm gesagt, dass ich in Quarantäne bin“, erklärte die mehrfache Mutter. Sie legte dann den Schlüssel in den Vorraum. Als der Mann den Wagen abholte, trug weder er noch sie eine FFP2-Maske. „Ganz ehrlich, Herr Rat, ich bin kein Fan von den Masken“, meinte der Mechaniker. Ein Nachbar filmte aber den rund neunminütigen Besuch und erstattete Anzeige.

Außergerichtliche Einigung
„Ich bin nicht davon ausgegangen, dass er sich anstecken kann. Wir hielten schließlich mehrere Meter Abstand und direkt in der Wohnung war er ja nicht“, so die wieder genesene Frau. Da Richter Hofer keine vorsätzliche, sondern „nur“ eine fahrlässige Gefährdung sah, bot er der Oberländerin eine Geldbuße von 200 Euro an. Sie bleibt damit ohne Vorstrafe.

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