Trotz schlechter Sicht, trotz Temperaturen von minus 20 Grad, trotz der Warnung eines Bergretters und eines Bergführers starteten Mischa (46) und Julian (27) ihre Skiabfahrt. Sie kamen wegen schlechter Verhältnisse nur sehr langsam voran bis zur Schlüsselstelle, wo man sich rund 60 Meter abseilen muss. Dabei war das Seil des Duos zu kurz, das Bergdrama nahm seinen Lauf. Um 16.45 Uhr schlug das Duo Alarm.
Christian Spielmann, Chef der Bergrettung Ehrwald: "Vier meiner Männer fuhren mit der Seilbahn auf die Zugspitze und wagten sich trotz Dunkelheit in die 'Neue Welt'. Sie hatten für sich und die in Bergnot Geratenen die entsprechende Notausrüstung sowie warme Getränke mit."
"Es war höllisch"
Über die Nacht im Biwaksack bei minus 20 Grad und starkem Schneefall berichteten die Bergretter Stefan Schennach, Karlheinz Grübler, Bernhard Lutnig und Ricardo Mizio: "Es war höllisch, im Dreiminutentakt donnerten Lawinen an uns vorbei. Wir mussten auf jeden Fall die Nacht abwarten und auf eine Rettung durch den Hubschrauber hoffen." Doch es gab am Freitag kein Flugwetter. Hans Schlager, Pilot des Polizei-Helikopters Libelle: "Es war unmöglich."
Am Freitagvormittag stiegen vom Tal sechs Bergretter auf und funkten ihren Kameraden: "Alle Lawinen sind abgegangen. Es müsste möglich sein, durch die Rinne abzufahren." An einem 160 Meter langen Seil gesichert wurde das Münchner Duo talwärts gebracht und bedankte sich aufrichtig: "Es war perfekt, was die Bergretter geleistet haben." Spielmann: "Können und Glück standen uns bei. Ich bin richtig stolz auf mein Team, das im Einsatz war."
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