Tierischer Einsatz für die Bergrettung Hall am Sonntag im Tiroler Halltal: Weil sich Samojede „Coco“ verstiegen hatte wie weiland Kaiser Max in der Martinswand, mussten sie die Bergretter aus ihrem luftigen „Gefängnis“ in den Felsen befreien. Operation geglückt: „Coco“ wurde abgeseilt und unverletzt den Besitzern übergeben.
Verstiegene Zweibeiner sind das „Hauptgeschäft“ der Bergretter. Vierbeiner in Bergnot stehen selten auf der Agenda. Freilich – erst vor rund zwei Monaten hat die Bergrettung Oetz einen Hund erfolgreich aus dem Bachbett der Ötztaler Ache befreit. Am Sonntag gegen 16 Uhr waren nun die Kollegen aus Hall an der Reihe.
Samojede „Coco,“ beim Spielen mit anderen Hunden im Halltal von der Leine abgekommen, nutzte die Gelegenheit für einen Alleingang – quasi „free solo“. Die Besitzer haben die Ausreißerin rasch gefunden, an Rettung ohne Profis war jedoch nicht zu denken. Sie verständigten die Leitstelle.
Hund steckte in den Felsen fest
„Das Tier steckte im abschüssigen Felsgelände fest und kam nicht mehr vor oder zurück“, sagt Markus Isser von der Bergrettung Hall, die mit fünf Mann ausrückte. Mit dabei war Einsatzleiter Anton Lehner, der als Lawinenhundeführer weiß, wie man mit solchen Ausreißern zu verfahren hat.
Die Stelle, wo „Coco“ festsaß, wurde im Aufstieg umgangen, von oben ließ sich Lehner zu dem Samojeden abseilen und „verpackte“ Coco ins Bergetuch für Lawinenhunde. Dann band er sie auf seinen Rücken und schon ging es am Seil abwärts. Glücklich über die Hilfe, verhielt sich der Vierbeiner äußerst kooperativ.
„Nach rund 30 Minuten war die Aktion beendet, wir übergaben ,Coco‘ unverletzt den Besitzern“, sagt Markus Isser. Die bekommen eine Rechnung, denn die Bergeversicherung zahlt den tierischen Einsatz wohl nicht.
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