„Runnin‘ Down A Dream“

Lucinda Williams interpretiert Tom-Petty-Songs

Musik
20.04.2021 06:00

Beide gehören als Kinder der 1950er-Jahre einer Künstlergeneration an, zählen zu den angesehensten US-Songschreibern, heimsten je drei Grammys und etliche Nominierungen ein: Lucinda Williams (68) und Tom Petty, der am 2. Oktober 2017 mit knapp 67 Jahren starb, haben viel gemeinsam. Wie tief die Verehrung der aus dem Südstaat Louisiana stammenden Musikerin für den Wahl-Kalifornier ist, zeigt ein neues Album.

(Bild: kmm)

Die längst ihrer ursprünglichen Countrypop-Nische entwachsene Reibeisen-Sängerin und Gitarristin interpretiert auf unnachahmlich lässige und eigene Art 13 Lieder des noch berühmteren Kollegen. „Runnin‘ Down A Dream“ - nach einem der besten Songs des Landsmannes - heißt die Platte mit dem Untertitel „A Tribute To Tom Petty“.

Die Nähe suchend
Schon das Cover ist eine Verbeugung, es lehnt sich an beim Artwork für Pettys Klassiker und Hitalbum „Full Moon Fever“ (1989). Und auch sonst sucht Williams die Nähe zum Original in ihren liebevollen, mal rockigen, mal melancholisch-balladesken Versionen. Eine gequälte Transformation des erdigen Petty-Americana-Sounds zu Electropop, Reggae, Soul oder Afrobeat muss also niemand befürchten.

Mit eigenen Songs hatte Lucinda Williams zuletzt im Vorjahr geglänzt, auf dem wütenden, auch politisch aufgeladenen Roots-Rock-Werk „Good Souls Better Angels“. In den nächsten Monaten will sie nach dem Tom-Petty-Tribute unter dem Motto „Lu‘s Jukebox“ eine Reihe von weiteren CD/Vinyl-Alben mit Fremdmaterial präsentieren.

Weitere Ehrerbietungen
Ob Südstaaten-Soul („From Memphis To Muscle Shoals & More“), Dylan-Lieder („Bob‘s Back Pages“), Country-Klassiker der 60er, Weihnachtslieder oder „It‘s Only Rock And Roll: A Tribute To The Rolling Stones“: Bei all diesen Aneignungen kann man sicher sein, dass die wunderbare Americana-Musikerin Lucinda Williams sie ebenfalls hinbekommt.

Zeitgleich erschien letzten Freitag auch ein neues Posthum-Produkt des großen Tom Petty. Nachdem letztes Jahr „Wildflowers & All The Rest“ einen üppigen Einblick in Pettys kultiges Solowerk gab, folgt nur „Finding Wildflowers (Alternate Versions)“. Mithilfe von Freunden, Bandkollegen und ehemaligen Wegbegleitern kommt der geübte Petty-Fan in den Genuss von 16 Studioaufnahmen, alternativen Takes und Jam-Sessions, die Petty 1994 mit Rick Rubin aufnahm.

Unveröffentlichter Song
Damit wird die Vision der Komplettierung des Projekts endgültig verzogen und mit „You Saw Me Comin‘“ gibt es gar einen bislang unveröffentlichten Song aus dem Jahr 1992 zu bestaunen. Produziert wurde die Sammlung von Toms langjährigem Tontechniker und Co-Produzenten Ryan Ulyate, der sich 245 Rollen von 24-Spur-Bändern anhörte und so den Entwicklungsprozess von Tom und seinen Mitstreitern ergründete. Nicht nur für Langzeitfans ein besonders edles Projekt.

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