Pfefferspray versprüht

Corona-Demo: 15 von 3000 Teilnehmern festgenommen

Wien
10.04.2021 21:42

Am Samstagnachmittag versammelten sich wieder zahlreiche Menschen, die mit den aktuell in Österreich herrschenden Corona-Maßnahmen nicht einverstanden sind, in Wien. Haupttreffpunkt der Demonstranten war der Schweizergarten beim Hauptbahnhof. Etwa 3000 Teilnehmer versammelten sich dort. Gegen 14.30 Uhr setzten sich einige Demonstranten in Bewegung, Sperren wurden immer wieder versucht zu durchbrechen. Um 15.15 Uhr löste die Polizei die Demo offiziell auf, ein Ende des Großeinsatzes war allerdings lange nicht in Sicht. Es kam zu 15 Festnahmen, so die Zwischenbilanz in den späten Abendstunden. Drei Polizisten wurden verletzt und zwei Polizeiautos beschädigt.

Vorab wurde die im Vorfeld untersagte Versammlung als „Mutter aller Demos“ angekündigt. Erstmals riefen die Corona-Maßnahmen-Gegner aktiv dazu auf, Kinder zur Veranstaltung mitzubringen. Das schöne Wetter solle genutzt und zusammen ein „gemütlicher Nachmittag“ verbracht werden, so der frühere Kärntner Landtagsabgeordnete Martin Rutter in einschlägigen Gruppen.

Neben Rutter wurden auch FPÖ-Politikerin Dagmar Belakowitsch, die Corona-verharmlosende steirische Ärztin Konstantina Rösch und der österreichische Identitären-Chef Martin Sellner im Schweizergarten gesichtet. Im Rahmen der Veranstaltung wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet.

Mit Bierdosen auf Polizisten geworfen
Gegen 14.30 Uhr setzten sich einige der Teilnehmer in Bewegung. Lautstarke „Kurz muss weg“- Rufe waren zu hören. Schnell kam es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Die Corona-Gegner warfen mit Bierdosen in Richtung der Polizisten, diese setzten daraufhin Pfefferspray ein. Mehrere Personen wurden festgenommen. Veranstalter Martin Rutter soll sich unter den Festgenommenen befinden.

Gegen 15.15 Uhr verkündete die Polizei am Landstraßer Gürtel offiziell die Auflösung der Versammlung, da die Corona-Maßnahmen, die Maskenpflicht und Mindestabstand, nicht eingehalten wurden. Die Polizei errichtete einen großräumigen Kessel zwischen Landstraßer Gürtel und Schweizergarten, den die Demonstranten immer wieder versuchten, zu durchbrechen. Selbst zwei Stunden nach offizieller Auflösung waren immer noch einige Demonstranten vor Ort.

Gegen 16:45 Uhr versammelten sich erneut rund 200 bis 300 Personen im Bereich der Prinz-Eugen-Straße. Die Covid-19-Maßnahmen wurden trotz mehrmaliger Aufforderung abermals missachtet, wie die Polizei mitteilte. Gegen 17 Uhr erfolgte die Auflösung der Kundgebung. Demonstranten, die die Auflösung missachteten, wurden auch hier angezeigt.

Gegendemonstration im Votivpark
Bereits ab 12 Uhr fand eine Gegendemonstration im Votivpark statt. Kurz nach 13.30 Uhr machten sich die Teilnehmer von dort zu einer Fahrraddemo auf. Auch bei diesem Demonstrationszug kam es zu Festnahmen. Laut APA nahmen daran etwa 1000 Personen teil. Die Exekutive versuchte, einen Zusammenstoß der beiden Gruppen zu verhindern.

Der Einsatz sei erfolgreich gewesen: Man habe die Sperren aufrechterhalten und ein Zusammentreffen von Demonstranten und Gegendemonstranten verhindern können, so die abendliche Zwischenbilanz der Polizei. Auch die Autobahnauffahrt sei gesichert worden. 

Insgesamt wurden 15 Personen festgenommen. Zehn Personen wegen strafrechtlicher und fünf wegen verwaltungsstrafrechtlicher Übertretung. Im Verlauf des gesamten Einsatzes wurden drei Polizisten verletzt und zwei Dienstkraftfahrzeuge beschädigt.

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