Vor rund 15 Jahren begründete der Nissan Qashqai das Crossover-Segment. Nun geht das softe Kompakt-SUV in die dritte Generation: viel dynamischer und ein wenig elektrischer als bislang. Allradantrieb bleibt beim neuen Nissan Qashqai weiterhin eher die Ausnahme. Und auch die Karosserie emanzipiert sich in der dritten Generation zunehmend von Geländewagen-Merkmalen.
Äußerlich orientiert sich der in erneut im europäischen Designzentrum der Marke gestaltete Neue am schwungvolleren Stil des kleineren Juke und des größeren E-Modells Ariya. Prägende Merkmale sind der große, von zwei LED-Scheinwerfern flankierte Kühlergrill und eine stärker ausmodellierte Schulterlinie, die auf ein zum Heck hin abfallendes Dach trifft. Die Abmessungen haben gegenüber dem Vorgänger leicht zugelegt, mit knapp 4,43 Meter Länge zählt der Qashqai allerdings immer noch zu den handlicheren Vertretern seiner Klasse. Dank neuer Plattform und eines um zwei Zentimeter gewachsenen Radstands soll aber das Platzangebot im Innenraum gewachsen sein.
Auch beim Ambiente hat Nissan nachgelegt. Erste Bilder zeigen ein aufgeräumtes Cockpit mit großem freistehendem Touchscreen. Dazu kommt ein verbessertes Infotainment mit höher auflösenden Bildschirmen und mehr Konnektivität. Erstmals steht auch ein Head-up-Display zur Verfügung.
Beim Antrieb setzt Nissan auf Elektrifizierung, verzichtet aber auf eine Stecker-Anschluss. In der neuen Generation kommt der Crossover stattdessen in zwei Hybrid-Varianten: als Mildhybrid und als E-Power-Modell.
Hybrid anders herum, sozusagen
Bei Letzterem handelt es sich um einen seriellen Hybridantrieb. Der 140 kW/190 PS starke E-Motor teilt sich die Antriebsarbeit nicht mit dem Verbrenner, sondern übernimmt sie komplett allein. Normalerweise unterstützt bei einem Hybrid der Elektromotor den Verbrenner. Hier im Qashqai fungiert der Benziner lediglich als gleichmäßig und sparsam laufender Generator, der auf der Straße den nötigen Fahrstrom erzeugt. Eine große und teure Batterie ist somit nicht nötig, gleichzeitig gibt es anders als beim E-Auto kein Reichweiten- oder Ladeproblem, da ja ganz normal getankt wird. Im Gegenzug entsteht während der Fahrt CO2. Nissan rechnet mit rund 122 Gramm pro Kilometer, was einem Verbrauch von 5,3 Liter Super entspricht.
Aus für den Diesel
Während das E-Power-Modell mehr oder weniger den nicht mehr angebotenen Diesel-Motor ersetzt, erhält der aus dem Vorgänger bekannte Benziner ein elektrisches Ertüchtigungsprogramm. Der 1,3-Liter-Turbo wird dafür von einem 12-Volt-Riemenstartergenerator beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt, was einen CO2-Vorteil von rund 4 Gramm pro Kilometer bringen soll. Auf die teurere und aufwendigere Lösung mit 48-Volt-Technik verzichten die Japaner.
Angekündigt sind zunächst zwei Leistungsstufen mit 140 PS und 158 PS. Die stärkere Variante ist als Einzige auf Wunsch mit stufenlosem Getriebe und optional zusätzlich mit Allradantrieb zu haben. Bei allen anderen Ausführungen werden ausschließlich die Vorderräder angetrieben. Heute ist der 4x4-Verzicht für kompakte SUVs nicht ungewöhnlich, der erste Qashqai zählte in dieser Hinsicht noch zu den Pionieren.
Der zweite Qashqai zählte zu den ersten Volumenmodellen mit einem Autobahnpiloten, der auf kurzen Streckenabschnitten das Steuer übernehmen konnte. In der neuen Generation soll die Technik leistungsfähiger geworden sein und passt unter anderem nun die Geschwindigkeit automatisch an die aktuellen Limits an. Vor Kurven und Ausfahrten geht er zudem vom Gas.
SPX
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