Politik ist gefragt

Wie Tierschutz auch unseren Bauern hilft!

Tierecke
13.02.2021 16:12

Die langjährige Forderung nach einem Stopp der Tiertransporte wird lauter, vehementer. Davon würden auch Landwirte profitieren!

Wir sind gezwungen, unsere Tiere ins Ausland zu verkaufen, weil viel zu viel billiges Fleisch importiert wird„ - solche Aussagen heimischer Rinderbauern hören wir öfter. Dahinter verbirgt sich tatsächlich ein krankes System! Wir importieren zu niedrigen Standards produziertes Fleisch. Und gleichzeitig exportieren wir im selben Ausmaß österreichische “Qualitätsware". Denn es ist ein Fakt, dass unsere Bauern ihre Tiere nach strengeren Regeln und mit mehr Bedacht auf Tierwohl heranwachsen lassen wie die meisten unserer EU-Mitgliedstaaten.

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Wir müssen bewusst und vermehrt zu Lebensmittel aus Österreich greifen. Neben den Konsumenten ist aber auch die Politik gefordert zu handeln.

Hannes Royer, Obmann von „Land schafft Leben“.

Ein Beispiel dafür ist importiertes Kalbfleisch. Wissen Sie, warum es so weiß ist? Dies ist das Resultat von Fehl- und Mangelernährung und einem damit einhergehenden Eisenmangel! Die Jungtiere erhalten kein Raufutter wie Heu – obwohl sie dieses für ihre Entwicklung benötigen würden. Stattdessen werden sie mit Milchersatzprodukten gefüttert, deren Hauptbestandteil Palmöl ist. Extrem schmerzende Magengeschwüre sind die Folge! Zusätzlich werden sie im Dunkeln ohne Auslauf gehalten, denn auch Sonnenlicht würde dazu führen, dass ihr Fleisch sich rosa färbt. Ein vollkommen absurder und kranker Umgang mit Lebewesen, nur um den Wunsch der Konsumenten nach einem hellem Schnitzel nachzukommen.

Das heißt aber auch: Wir alle können etwas dagegen unternehmen! Wir Österreicher entscheiden mit jedem Griff ins Regal auch über Tierwohl und den Fortbestand unserer Landwirte. Zusätzlich müssen Kampagnen her, um das aufzuklären und um heimisches, gutes Kalbfleisch zu pushen! Wo bleiben die großen Aktivitäten, die unsere Landwirte fördern würden?

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Die Bauern liegen der „Krone“ am Herzen. Wir müssen sie weiter fördern und gleichzeitig den Tierschutz vorantreiben.

Klaus Herrmann, Chefredakteur der „Kronen Zeitung“.

Es geht natürlich auch ganz anders, wie man allein an der Initiative „Stressfrei schlachten“ (eines von mehreren tollen Vorzeigeprojekten in Österreich) gut sehen kann: Steirische Biobauern auf der Koralm haben sich dafür zusammengetan. Ihre Kälber kommen bei ihnen am Hof zur Welt, können bei der Mutter bleiben, leben artgerecht auf den Weiden. Bis sie im gewohnten Umfeld, am eigenen Hof - sogar während der Fütterung — geschlachtet werden. Ohne Transport oder die Tiere in Angst und Stress zu versetzen. Das schmeckt man am Fleisch und dieses Tierwohl schätzen die Kunden. Den Bauern werden ihre Produkte aus der Hand gerissen, so groß ist die Nachfrage. (Infos dazu unter www.stressfrei.st).

Und dann ist da noch das wichtige Thema der Kennzeichnung. Langjährig wird die Pflicht dafür von der Landwirtschaftskammer für lebensmittelverarbeitende Industrie und die Gastronomie gefordert. Ein Großteil der Bevölkerung will wissen, woher die Salami auf der Fertigpizza, das Faschierte der Tiefkühl-Lasagne oder das Fleisch in der Jausenwurst stammt. Dazu Hannes Royer vom Verein „Land schafft Leben“: „Unsere Bauern kämpfen ums Überleben und gleichzeitig importieren wir billigstes Fleisch, das in der Industrie ohne Herkunftskennzeichnung verarbeitet wird.“

Wir fordern schnelles Handeln der Politik – anstatt halbherziger Verweise, die direkt in irgendwelche Paragrafen-Dschungel führen.

Maggie Entenfellner & Christa Blümel, Kronen Zeitung

Verständnis für Wildtiere
So schlimm war es noch nie: Coronabedingt stürmen Massen die Wälder, jagen, hetzen und verschrecken damit Hirsch, Reh &Co. Normalerweise würden Hirsch und Co. in die Täler wandern, um im Winter dort Nahrung zu finden - doch Straßen, Lifte, Häuser, die immer weiter hinauf gebaut werden, versperren ihnen den Weg dorthin. Sie werden auf Höhen zurück gedrängt, in denen sie sich nicht aufhalten würden, geschweige denn Nahrung finden. Und sie brauchen absolute Ruhe im Überlebenskampf!

Doch Leute ohne Respekt vor der Natur parken Einstände zu, gehen sogar in Futterstände, lassen Hunde freilaufen und verfolgen die panisch flüchtenden Tiere noch im Schnee! Das Wild bezahlt dies oft mit dem Leben. In der Steiermark werden, nach Schweizer Vorbild, Schutzzonen gefordert, die kein Mensch betreten darf. Es gibt Handlungsbedarf Das zeigt auch ein Video des Kärntner Landesjagdverbandes, mit Skilegende Fritz Strobl.

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