Hologramm & Apple

3D-Fernsehen ohne Brille rückt in greifbare Nähe

Digital
06.12.2010 10:06
Ein Techniktrend, der das Fernsehen revolutionieren könnte, rückt in greifbare Nähe: Fernsehen in 3D - und zwar ohne störende und teure Spezialbrille. Was bisher nur auf kleinen Bildschirmen und für einen einzelnen Zuschauer, der in einem bestimmten Winkel auf das Gerät blicken muss, möglich ist, soll mit Hologrammen für mehrere Personen gleichzeitig erlebbar werden. Neben dieser Technik einer US-Universität hat sich Apple ein Patent für 3D-TV ohne Brille, auf das mehrere Zuschauer blicken können, gesichert.

Die größten Probleme der 3D-Technologie sind erstens die dafür nötigen teuren und auf Dauer unangenehmen Shutterbrillen. Nun hat Nintendo mit der tragbaren Spielekonsole 3DS, die auch ohne Spezialbrille bewegte 3D-Inhalte darstellen kann, einen neuen Trend begründet. Seitdem versuchen zahlreiche Firmen, brillenlose 3D-Geräte wie Handys auf den Markt zu bringen. Die derzeitige Technologie jedoch steht vor dem zweiten Problem: Sie funktioniert nur auf relativ kleinen Displays und nur ein Zuschauer kann den 3D-Effekt sehen, schließlich muss er in einem bestimmten Winkel auf den Bildschirm sehen.

Nasser Peyghambarian und sein Team von der Universität von Arizona haben nun eine neuartige Technologie entwickelt und sie im Magazin "Nature" vorgestellt, wie die "New York Times" berichtet. Sie basiert auf Hologrammen, sodass mehrere Menschen dasselbe Bild aus unterschiedlichen Winkeln betrachten können, der 3D-Effekt dabei aber für alle gleich dargestellt wird. Die dreidimensionalen Videos sollen in Größe und Auflösung wirken wie die 3D-Aufzeichnung Prinzessin Leias in "Star Wars": Mehrere Zuschauer nehmen einen räumlichen Effekt wahr, ohne auf störende Brillen angewiesen zu sein.

Um ein bewegtes Hologramm herzustellen, werden die Videoinformationen über einen Computer an Laser weitergegeben, die diese wieder zusammensetzen. Die Technik ist allerdings noch einige Jahre vom kommerziellen Durchbruch entfernt, so Peyghambarian. Grund dafür ist nicht nur wegen die relativ geringe Größe, auch an der Auflösung müsse noch geschraubt werden. Außerdem reagiert das Hologramm Peyghambarian zufolge noch etwas träge.

Apple bastelt ebenfalls an 3D-Darstellung ohne Brille
Möglicherweise näher an der Umsetzung ist Apple. Die Firma hat bereits 2007 in den USA einen Patentantrag für 3D-Fernsehen gestellt, bei dem mehrere Zuschauer ohne Spezialbrille das Geschehen verfolgen können. Der Antrag ist nun vom US-Patentamt zuerkannt worden. Hierbei kommt eine Technologie zum Einsatz, die bereits seit Jahren bekannt ist: Eine Kamera erfasst die Position des Zuschauers im Raum, ein Computer errechnet anhand dieser, wie die Bilder auf dem Monitor dargestellt werden müssen, damit der 3D-Effekt sichtbar wird. Um für jedes Augenpaar andere Bilder darstellen zu können, ist die Projektionsfläche nicht glatt, sondern genoppt.

Für wie viele Zuschauer dieses System funktionieren könnte, ist nicht bekannt. Ebensowenig, ob Apple die Technologie seit Antragstellung 2007 weiterentwickelt hat und möglicherweise bereits ein entsprechendes Gerät in Planung ist.

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