Antrag abgelehnt

Sozialamt macht Olympia-Siegerin das Leben schwer

Sarah Schmölzer, ihres Zeichens Medaillengewinnerin bei den Special-Olympics, ist seit ihrer Geburt schwer behindert. Um ihr den Alltag erträglicher zu machen, braucht sie dringend eine behindertengerechte Badewanne. Das Grazer Sozialamt lehnt eine Kostenübernahme ab - aus nicht nachvollziehbaren Gründen.

Sarah ist heute 19 Jahre alt. Kurz nach ihrer Geburt hatte die junge Frau drei Gehirnblutungen, seither ist sie schwer behindert. Sie ist Spastikerin, kann fast nicht gehen und ist auf einem Auge nahezu blind. Ihr Vater Franz (im Bild mit seiner Tochter) kümmert sich seit Jahren rührend um sie. Trotz ihrer Einschränkungen ist die 19-Jährige eine Kämpfernatur. Und sie liebt das Eislaufen. Bei den Special-Olympics in Idaho (USA) im vergangenen Frühjahr hat sie im Eisschnelllauf für Österreich eine Gold- und eine Bronzemedaille geholt. Dafür gab's sogar einen Empfang beim Bundespräsidenten.

Bei Körperpflege auf Hilfe angewiesen
Es sind die kleinen Dinge, die ihren Alltag so schwierig machen. Sarah ist auf Hilfe angewiesen. Auch bei der Körperpflege. Sie muss in die Badewanne gehoben werden. "Auf Dauer geht das nicht. Sie wird immer größer und schwerer und ich immer älter", sagt Schmölzer. Eine neue Badewanne muss her. Eine begehbare.

Ärztin bestätigt, dass Wanne erforderlich ist
Schmölzer holte bei allen Anbietern Anbote ein - die billigste Wanne kostet 5.300 Euro, ohne Einbau. Das kann sich der alleinerziehende Vater nicht leisten. Er bat im Sozialamt um Hilfe, das lehnte ab: Nur "Duschumbauten" kämen infrage. Sarahs Ärztin, die sie seit Jahren kennt, sieht das ganz anders. Das Mädchen benötige aus vielen, auch sehr intimen Gründen, die hier nicht ausgebreitet werden sollen, unbedingt eine begehbare Badewanne!

von Ernst Grabenwarter und Gerald Richter, "Steirerkrone"