01.01.2021 22:30 |

Gewaltige Schneemassen

Tandlspitze: Tourengeher überlebten Monsterlawine

400 Meter breit, 700 Meter lang: Es war eine Monsterlawine, die drei Tourengeher am Silvestertag auf der 2633 Meter hohen Tandlspitze im Maltatal ausgelöst hatten - die „Krone“ berichtete. Polizeibergführer stiegen am Neujahrstag auf und stellten fest: „Die Tourengeher hatten allesamt richtig viel Glück gehabt!“

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Knapp zehn Meter unter dem Kamm hat es einen lauten Kracher gemacht und ein Riss zog sich durch die ganze Bergflanke, hat einer der drei Tourengeher, ein 33-jähriger Bergführer-Anwärter, gegenüber dem erfahrenen Polizeibergführer Dietmar Dorfer angegeben: „Das Trio hat noch versucht, aus dem Gefahrenbereich auszufahren, aber es hatte keine Chance und wurde 700 Meter weit mitgerissen.“

Der 33-Jährige aktivierte seinen Lawinen-Airbag und konnte sich selbst befreien, während seine beiden Begleiter, ein Bergführer (34) und dessen gleichaltrige Freundin bis zum Kopf verschüttet wurden. Dorfer: „Der 33-Jährige setzte sofort den Notruf ab, fuhr zuerst zur Frau ab, da diese über Schmerzen im Kniebereich klagte und befreite danach den Bergführer aus den Schneemassen.“

Alle drei hockten sich danach in ihre Biwaksäcke und warteten auf Hilfe. Sie kamen leicht verletzt und mit dem Schrecken davon. „Die Tourengeher hatten gewaltiges Glück!“, stellte tagsdarauf Horst Wohlgemuth, der Leiter der alpinen Einsatzgruppe (AEG) Spittal beim Lokalaugenschein vor Ort mit Dorfer und Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten fest: „Die Anrisshöhe der Lawine betrug teilweise bis zu eineinhalb Metern. Das ganze Kar ist abgegangen.“ 

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Es grenzt fast an ein Wunder, dass die drei erfahrenen Tourengeher diese Lawine auf der Tandlspitze fast unverletzt überstanden haben.

Horst Wohlgemuth, Polizeibergführer

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Die Ausmaße der Lawine sind gewaltig und die Anrisskante ist mit freiem Auge vom Ort Malta aus sichtbar. Die Tourengeher hatten Glück.

Dietmar Dorfer, Polizeibergführer

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Die Lawinengefahr darf aktuell nicht unterschätzt werden. Erfahrung ist gefragt, denn Neuschnee und Wind sorgen für viele Gefahrenstellen.

Wilfried Ertl, Lawinenwarndienst Kärnten

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