Autorin Christine Mayr

Den schwarzen Vogel mit Witz vertrieben

Tirol
08.12.2020 19:00
Christine Mayr fand nach vielen Enttäuschungen und dem daraus folgenden Zusammenbruch aus eigener Kraft zurück in das Leben. Die größte Unterstützung dabei war für die leidenschaftliche Germanistin das Schreiben. Vor Kurzem ist ihr bereits zweites literarisches Werk in diesem Jahr erschienen.

„Der schwarze Vogel Traurigkeit hat vor einigen Jahren die Herrschaft über mein Innenleben übernommen“, lauten die Worte von Christine Mayr, mit denen sie ihr heute überwundenes seelisches Leiden, welches Depressionen und ein Burnout mit sich brachten, kaum treffender beschreiben könnte. Die 1960 in Innsbruck geborene Mayr war etliche Jahre lang ein bekanntes Gesicht in der Landespolitik – sei es als Partei-Pressesprecherin oder in der Funktion der Partei-Landesgeschäftsführerin.

Notbremse gezogen
Christine Mayr stand im stressigen, teilweise unmenschlichen politischen Ganztagesgeschäft „ihren Mann“ und dies führte sie in eine Zeit der persönlichen Dunkelheit und Ausweglosigkeit. Deshalb zog die Germanistin die sprichwörtliche Notbremse und besann sich auf ihre wahre Liebe, nämlich jener zur Sprache. So entstand ihr heuer im Mai erschienener erster Roman mit biografischen Zügen unter dem Titel „Du machst das schon“.

Corona-Sommer für Kurzgeschichten genutzt
Aber Mayr beließ es nicht bei diesem einen Roman. Sie nutzte den heurigen Corona-Sommer sowie -Herbst dazu, Kurzgeschichten zu verfassen. Fünfzehn dieser außergewöhnlichen, in glasklarer Sprache verfassten „Short-Stories“ wurden nun im story.One Verlag als 72-seitiges Hardcover-Büchlein mit dem Titel „Man reiche mir die Brücke“ herausgebracht. Gerade in Zeiten wie diesen stellt diese Sammlung an Alltagsgeschichten, welche sich beileibe nicht als „alltäglich“ präsentieren, zutiefst humane und wohltuende Literatur dar, die zum begeisterten Schmökern mit vielen „Lachern“ einlädt.

Es scheint, dass sich Mayrs düstere Präsenz – jene des schwarzen Vogels – nun nach vielen Kämpfen mit ihr auf ein überschaubares und lenkbares Terrain zurückgezogen hat. Was hierbei den nahe liegenden Beweis erbringt, dass „die Feder“ mächtiger ist als „das Schwert“

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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