Im Freien gelagert

Reger Handel mit Autowracks: Umweltkrimi?

Niederösterreich
17.10.2010 17:53
Von illegaler Beschäftigung über Verunreinigung des Grundwassers bis zum Verdacht des Kfz-Diebstahls – kriminelle Machenschaften befürchtet Josef Winkler auf Autoabstellplätzen in Gerasdorf, Hagenbrunn sowie Großebersdorf. Der FP-Politiker: „Hunderte alte Pkws werden hier zerlegt und die Teile nach Afrika geliefert.“

Schwarzafrikaner sind es denn auch meistens, die mit Schraubenzieher und Hammer auf den Arealen werken. „Derzeit sprießen diese Autoverwertungen nur so aus dem Boden“, sagt Winkler. Was den FP-Mandatar aus Langenzersdorf, im Brotberuf Polizist in der Bundeshauptstadt, stutzig macht: „Etliche der sogenannten Arbeiter habe ich in Wien bei Straftaten erwischt.“ Dass hier nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht, weiß Wolfgang Straub, Bezirkshauptmann für Wien-Umgebung: „Bei Kontrollen werden auf den Autofriedhöfen oft Illegale geschnappt.“

Winkler sorgt sich auch um Natur und Trinkwasser. „Hunderte Wracks stehen hier auf Schotterflächen und Wiesen herum. Da droht Öl zu versickern“, klagt er nach einem Lokalaugenschein in Gerasdorf, Hagenbrunn und Großebersdorf. Juristen der Umweltabteilung des Landes bestätigen: „Es gibt öfters Strafverfahren gegen die ausländischen Betreiber dieser Kfz-Verwertungen. Aber sind die einen weg, kommen gleich wieder andere nach.“

Für verstärkte Kontrollen dieser Betriebe tritt FP-Landesrätin Barbara Rosenkranz ein: „Wenn ein Privater zwei kaputte Autos im Garten abstellt, steht auch sofort die Behörde vor der Tür. Hier droht aber gleich die hunderfache Gefahr!“ 

von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

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