"Krone": Herr Pacher, drei Mitarbeiter von Östu-Stettin befinden sich derzeit in Chile, um die Kumpel zu bergen. Warum wird gerade Ihre Firma dort gebraucht?
Harald Pacher: Wir haben eine Spezial-Seilwinde (im Bild re. schematisch dargestellt) zur Verfügung gestellt. Damit kann die Rettungskapsel nach oben und unten bewegt werden. Nur meine Männer können das Gerät angemessen bedienen.
"Krone": Wie kommt es eigentlich dazu, dass die chilenische Regierung ausgerechnet eine Firma aus Österreich um Hilfe gebeten hat?
Pacher: Schon einmal haben wir ein Projekt für ein Stromkraftwerk in Chile betreut. Auch damals wurde eine Schachtbefahrungseinrichtung benötigt - und daran hat man sich eben erinnert.
"Krone": Die "Krone" hat relativ früh erfahren, dass Ihre Firma kräftig bei der Bergungsaktion mitmischen wird. Aber Sie waren entschieden dagegen, dass diese Informationen veröffentlicht werden.
Pacher: Wir haben wasserdichte Verträge mit der chilenischen Regierung. Es wurde uns schlichtweg untersagt, über unseren Beitrag im Rettungsprozess zu reden.
"Krone": Wollten die Politiker in Chile alle Lorbeeren selbst ernten oder warum diese Geheimniskrämerei?
Pacher: Die Verschüttung von 33 Kumpel – das passiert doch nicht jeden Tag. Man war sich im Land lange nicht sicher, ob alles gutgehen wird. Deshalb wollten die Verantwortlichen, dass so wenige Informationen wie möglich an die Medien dringen.
"Krone": Mehr als zwei Monate mussten die verschütteten Kumpel in der Tiefe des Bergwerks ausharren. Ihre Mitarbeiter ziehen nun Mann für Mann an die Oberfläche. Haben Sie Kontakt zu den Rettungskräften aus Österreich?
Pacher: Ja. Sie sind natürlich ergriffen - und erschöpft. Schließlich dauert die Bergungsaktion Stunden.
"Krone": Die Teilnahme von Östu-Stettin in Chile. Ist das der Durchbruch für Ihre Firma?
Pacher: Die weltweite Aufmerksamkeit wird sich sicherlich positiv auswirken.
Interview: B. Blabsreiter
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