Ohne Gift oder Chemie

Viele Steirer lassen die Natur in ihre Gärten!

Steiermark
20.06.2020 08:30

Unsere Gärten sind im Wandel. Immer mehr Steirer verzichten auf das Spritzen von Pflanzenschutzmitteln. Auch der Klimawandel zwingt uns, alte Gewohnheiten zu ändern.

„Seien Sie ein Teil der Bewegung!“, ist der Appell der Naturgarten-Förderer rund um Angelika Ertl, Landesrat Johann Seitinger, Thomas Karner (Ökoregion Kaindorf) oder die Blumenschmuckgärtner. Nämlich jener Bewegung, die auf Pestizide und Chemie im eigenen Garten verzichtet („Direkt oder indirekt kommt das ja zurück auf den Teller“) und dafür auf die unbändige Kraft der Natur setzt. Und umdenkt.

„Das fängt schon bei den hässlichen Schotterwüsten an, die viele vor dem Haus haben“, wirft Blumenschmuckgärtner Peter Loidl auf. „Die Leute glauben, dass sie damit ihr Unkraut weg haben. Das sprießt trotzdem - und außerdem heizen sie ihre tristen Vorplätze im Sommer auch noch auf 70 Grad und mehr auf. Aber viele bauen sie schon zurück.“

Klimaveränderung wird ohnehin nicht nur für die Landwirtschaft ein immer wichtigeres Thema, sondern auch für das eigene Paradies. „Es wird Pflanzen geben, die bei den immer höher werdenden Temperaturen nicht mehr existieren können“, weiß die bekannte Biogärtnerin Angelika Ertl.

Die beliebte Thuje zum Beispiel wird es schwerer haben, dafür blühen Paradeiser, Chili oder Paprika bei Wärme auf, und es gibt immer besser angepasste Klimagehölze wie den imposanten Lederhülsenbaum, Pampasgräser oder sogar Palmen. Ertl: „Die Pflanze passt sich nicht an - wir müssen die Pflanzenauswahl an die Gegebenheiten anpassen.“

Zitat Icon

Was uns freut: Auch immer mehr steirische Gemeinden beschreiten den Weg, ihre öffentlichen Grünräume pestizidfrei zu pflegen. Und sie statt mit Monokulturen mit bunter, widerstandsfähiger Vielfalt zu bepflanzen.

Thomas Karner, Ökoregion Kaindorf

Tipp: Unter www.willbaumhaben.at kann man seine Gegebenheiten eingeben und bekommt Anregungen für das geeignete Gewächs im Garten. Und natürlich können die Experten am Gratis-Gartentelefon, das in den zwei Jahren seines Bestehens schon 5000-mal kontaktiert wurde, bestens helfen (Tel.: 0 3334/31700).

18 Naturschaugärten zeigen, wie’s geht

Ein heißer Tipp sind auch die Naturschaugärten in der Steiermark, die Betreiber sind wirklich Profis, wissen, wie man alte, viel widerstandsfähigere Pflanzen bekommt oder sie selber zieht, welche gute „Nachbarn“ im Hochbeet harmonieren, was sich gegenseitig fördert oder blockiert. Und vieles mehr.

Einen so schönen wie informativen Einblick dazu bekommt man am „Tag der offenen Tür“, an dem 18 steirische Naturschaugärtner  ihre Tore öffnen. Am 28. Juni! Folgende Naturschaugärten haben am 28. Juni von 10 bis 18 Uhr geöffnet:
Angelika Ertl (Feldkirchen), Gartenparadies Painer (Eggersdorf ), Gartenatelier Bellabayer (Hartberg), Susis Garten (Feldbach), kunstGarten (Graz), Naturgarten Scheidl (St. Margarethen a.d. Raab), Lila Lavendel Garten Veronika Graf (St. Margarethen a.d. Raab), Am Schwalbenhof (Bierbaum a.d. Safen), Lebensgarten Rosi Hofer (Jagerberg), Erni´s Garten (Jagerberg), Elisas Garten(t)räume (Feldbach), Gartenbauschule Großwilfersdorf, Der Garten am Stübmingbach (Turnau), Die Natur erleben mit Tieren u. Pflanzen (Köflach), Harings wundervolle Gärten (Deutsch Feistritz), Der Kräutermensch (Grosslobming), Anita´s Garten (Öblarn), Liesi´s Gartenparadies (Irdning/Donnersbachtal). Weitere Informationen sind auch über den direkten Link https://www.oekoregion-kaindorf.at/index.php?id=685zu finden

„Früher hat man den Garten zu Tode gespritzt und zubetoniert“, resümiert Landesrat Seitinger. „Heute zeigen uns Intelligenz und Wissen, dass man die Kraft der Natur einsetzen kann.“ Die Natur hat nämlich gegen Blattläuse genauso etwas in petto wie für guten Ertrag - „ohne dass man die Giftbrühe mischen muss".

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