Abstand in Berghütten?

„Können bei Gewitter keinen vor die Tür setzen“

Steiermark
24.05.2020 08:00

Die ersten steirischen Schutzhütten sind bereits offen, ab Freitag sind auch Übernachtungen erlaubt. Doch die Corona-Regeln bereiten den Betreibern und Pächtern Kopfzerbrechen. Aufgrund der Corona-Abstandsregeln gibt es weniger Schlafplätze in Matratzenlagern.

Der Tag hat so sonnig begonnen, doch nun ziehen dichte, dunkle Wolken über den Berggipfeln auf. Der Weg ins Tal ist noch ein weiter, zum Glück befindet sich die nächste Schutzhütte nur ein paar Wanderminuten entfernt. Doch leider: keine freie Matratze mehr, der Corona-bedingte Mindestabstand von zwei Metern zwischen Personen, die nicht im gleichen Haushalt leben, hat die Lager „ausgedünnt“.

Sollen die Wanderer nun vor die Tür gesetzt werden? Vor Herausforderungen wie in diesem fiktiven Beispiel stehen derzeit viele Hüttenpächter. „Bei alpinen Hütten ist es wohl unmöglich, bei sehr schlechtem Wetter jemanden ins Tal zu schicken“, sagt Norbert Hafner vom Alpenverein Steiermark, zu dem 56 Gebäude gehören. Auch Rene Stix von den steirischen Naturfreunden (28 Hütten) betont, dass es um „Schutz von Leib und Leben“ geht.

Viel Alpintourismus, weniger Schlafplätze
Die alpinen Vereine haben an die Bundesregierung appelliert, den Mindestabstand zwischen den Matratzen noch zu reduzieren. Ansonsten könne man viel weniger Schlafplätze bieten - und das in einem Sommer, in dem aufgrund der Reisebeschränkungen viel los sein wird auf den Bergen.

Ab Freitag sind in den Hütten, gleichzeitig mit allen anderen Beherbergungsbetrieben, jedenfalls wieder Nächtigungen erlaubt. Einige haben bereits jetzt geöffnet und bewirten die ersten Wanderer. „Es gelten die gleichen Regeln wie in der Gastronomie. Betreten ist also nur mit Mundschutz erlaubt“, erklärt Stix.

Reservierungen erforderlich
Um die Sicherheitsmaßnahmen bestmöglich einhalten zu können, setzen Hüttenbetreiber und Pächter auf Reservierungssysteme. „Die meisten großen Hütten haben das schon länger, viele kleine aber noch gar nicht“, so Hafner. Wobei das ohne gute Telefon- oder Internetverbindung nur schwer umzusetzen ist.

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