Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, dass sie ihren Sohn allein in der Badewanne sitzen lassen habe. Das sei "grob fahrlässig" gewesen, vor allem weil bekannt war, dass die Armatur leicht auf extreme Temperaturen eingestellt werden konnte. Der Bub habe das heiße Wasser aufgedreht und - nicht zuletzt wegen eines Infekts der Atemwege - einen Hitzeschock erlitten. Er sei umgekippt und im Badewasser ertrunken.
Die Mutter habe das nicht bemerkt, weil sie in alkoholisiertem Zustand eingeschlafen sei. Der Staatsanwalt betonte allerdings, dass die "Alkoholisierung nicht maßgeblich" gewesen sei.
Mutter bekannte sich schuldig
Die Frau bekannte sich bei der Verhandlung schuldig. Die Verteidigung sprach von einer "Verkettung unglücklicher Umstände". Die Mutter habe wegen einer Grippe Medikamente genommen und zudem ein Glas Prosecco getrunken, weil sie Geburtstag hatte. Dann habe sie mit dem Buben gebadet.
Als sie aus der Wanne stieg, wollte das Kind noch ein wenig im Wasser spielen, schilderte die Beschuldigte. Sie habe sich im Nebenzimmer hingesetzt, ihren Sohn durch eine offene Tür beobachtet und sogar mit ihm gesprochen. Dabei sei sie aber eingeschlafen. Währenddessen habe das Kind das heiße Wasser aufgedreht.
Richter sprach Frau sein Beileid aus
Der Richter sprach der Frau, die nach wie vor in psychologischer Betreuung ist, sein Beileid aus und verurteilte sie zu neun Monaten bedingter Haft. Außerdem muss sie die Prozesskosten tragen. Die 24-Jährige erbat sich Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.
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