5,5 Jahre Haft

Urteil nach Feueranschlägen: „Graz wird brennen!“

Steiermark
10.03.2020 17:27

„Viele Menschen werden sterben, wenn ihr mich nicht freilasst!“ - diese Drohung eines Irakers (46) hat sich zum Glück nicht bewahrheitet. Er versuchte, das Rathaus, den Bahnhof, ein Gerichtsgebäude und die Bezirkshauptmannschaft in der steirischen Landeshauptstadt anzuzünden. Weil er seine Kinder zurückwollte.

Alleine flüchtete der Iraker (46) 2015 nach Österreich, ein Jahr später zogen seine Frau und die drei Kinder (zeh, zwölf und 14 Jahre alt) nach. Hier musste der Nachwuchs aber vor den Eltern in Sicherheit gebracht werden. Weil sie von ihnen misshandelt wurden. Verbrennungen, Schläge, kein Essen, zählt Staatsanwalt Christian Kroschl im Grazer Gericht jetzt auf. Die Eltern forderten die Rückgabe der Kinder, doch daraus wurde nichts. Kurz darauf folgte auch noch ein negativer Asylbescheid. „Es wird brennen“, drohte daraufhin der nun Angeklagte den „Kinderdorf“-Mitarbeitern und der Behörde.

Tat aus Zorn und Verzweiflung
Seine Drohungen setzte er am 19. Juni 2018 in die Tat um. Von Zorn und Verzweiflung getrieben, packte er Flaschen mit Benzin in seinen Rucksack, vergoss die Brennflüssigkeit im Rathaus, bei einem Bezirksgericht, am Hauptbahnhof und bei einer Bezirkshauptmannschaft und zündete sie an. Passanten überwältigten ihn, die Flammen konnten rasch gelöscht werden.

Geistig abnorm, aber zurechnungsfähig
Bei der Einvernahme wollte er nur „mit dem Bürgermeister“ oder dem „Polizeidirektor“ reden. „Ganz Graz wird brennen, wenn ihr mich nicht freilasst“, drohte der Angeklagte, seine Mitstreiter würden dafür sorgen. Laut Gutachter Manfred Walzl ist der Mann geistig abnorm, zum Tatzeitpunkt war er aber zurechnungsfähig.

Das noch nicht rechtskräftige Urteil: 5,5 Jahre Haft und Einweisung.

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