Die Lehrerbewertungs-App „Lernsieg“ wehrt sich gegen eine Lehrer-„Selbsthilfegruppe“, die Bewertungen manipulieren will. Vereinfacht gesagt sollen sich dabei schlecht bewertete Pädagogen auf einer Facebook-Seite melden, damit andere Mitglieder mit Fünf-Sterne-Bewertungen „aushelfen“.
Ins Leben gerufen wurde die Facebook-Gruppe „Lehrer/innen helfen Lehrer/innen bei ,Lernsieg‘“ bereits im November von einem burgenländischen Geschichte- und Latein-Lehrer. Als Ziel gibt er an, „die App ,Lernsieg‘ von innen heraus ad absurdum zu führen“.
In die Gruppe aufgenommen würden nur Lehrer, um deren Solidarität untereinander zu fördern. „Zeigt euch solidarisch gegen Stasi-Methoden an unseren Schulen“, heißt es unter anderem.
Gruppengründer wurde selbst noch nicht bewertet
Eigene schlechte Erfahrungen mit der App - sie wurde im November wegen Schimpftiraden gegen ihren Erfinder Benjamin Hadrigan vom Netz genommen und ging vor wenigen Tagen wieder online - dürfte der AHS-Lehrer nicht haben. Im Gegensatz zu anderen Kollegen an seiner Schule wurde er selbst noch nicht bewertet, zeigt ein Blick in die App.
Deren Betreiber finden die Initiative nicht lustig und vor allem wenig zielführend. Schüler könnten stets nur Lehrer an einer einzigen Schule bewerten - gleiches gelte „auch für Erwachsene, die das ,Lernsieg'-Angebot für Selbstbewertungen missbrauchen wollen“. Die Lehrergewerkschaft ersuchen sie „um Stellungnahme, ob man derartige Konzepte gutheißt und ob man glaubt, damit der Vorbildrolle für Jugendliche im Sinne eines konstruktiven Umgangs mit der digitalen Welt gerecht zu werden“.
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