"WM-Derby"

Spanier bleiben die iberischen Könige – 1:0 gegen Portugal

Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Sieg im EM-Finale gegen Deutschland in Wien ist Spanien ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft eingezogen. Die Mannschaft von Vicente del Bosque gewann am Dienstagabend das iberische Duell gegen Portugal in Kapstadt mit 1:0 und trifft am Samstag auf Paraguay. David Villa (63.) mit seinem vierten Turniertreffer war der Garant für den Sieg, der völlig verdient war. Einziger Wermutstropfen: Der Barca-Stürmer stand beim goldenen Tor hauchdünn im Abseits.

Vicente del Bosque schickte dieselbe Elf aufs Feld, die das letzte Gruppenspiel gegen Chile mit 2:1 gewann. Portugals Teamchef Carlos Queiroz ersetzte Danny und Duda durch die Offensivkräfte Simao und Almeida.

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Die Spanier legten los wie die Feuerwehr, prüften in den ersten sieben Minuten den portugiesischen Schlussmann Eduardo gleich dreimal. Bei den Schüssen von Torres (1.) und Villa (3., 7.) war der Torhüter von Sporting Braga jedoch stets zur Stelle. In der 12. Minute fackelte Torres nach einer kurz ausgeführten Ecke von Xavi nicht lange und zog im Strafraum ab - knapp drüber. Die Portugiesen wurden in der Anfangsphase regelrecht in der eigenen Hälfte eingeschnürt und mussten sich fast ausschließlich auf Defensivaufgaben beschränken.

Casillas mit Nervenflattern
Ein Patzer von Iker Casillas hätte dann beinahe für die überraschende Führung des iberischen Rivalen gesorgt: Der spanische Torhüter konnte den Ball nach einem strammen Schuss von Tiago nicht festhalten und musste den Abpraller - vom nachsetzenden Almeida bedrängt - artistisch von der Linie kratzen (20.). Acht Minuten später blieb ein erneuter Wackler von Casillas, der einen Ronaldo-Freistoß nach vorne abwehrte, zum Glück für die Spanier ohne Folgen. Die Portugiesen witterten nun ihre Chance und legten nach, auch wenn der Europameister weiter spielbestimmend war.

In der 39. Minute flankte Meireles in den Strafraum, wo Almeida zum Kopfball hochstieg, aber nicht genug Druck hinter den Ball bekam. Wenig später köpfte Tiago nach Coentrao-Flanke neben das Tor.

Puyol beinahe mit Eigentor
Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte übernahm Spanien schnell das Kommando, die besseren Chancen hatten aber weiter die Portugiesen. Almeida tanzte auf der linken Seite Piqué aus und passte in die Strafraummitte, Puyol lenkte den Ball beinahe ins eigene Tor ab (52.). In der 59. Minute musste der erfolglose Torres raus, für ihn kam Llorente ins Spiel. Und der machte gleich auf sich aufmerksam: Ramos schlug eine Flanke in den Strafraum, der Bilbao-Stürmer köpfte völlig unbedrängt aufs Tor, doch Eduardo rettete sein Team mit einer tollen Parade vor dem Rückstand.

Villa trifft aus Abseitsposition
Das 1:0 für den Europameister war damit jedoch nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. In der 63. Minute stand Villa nach schöner Kombination über Iniesta, Llorente und Xavi plötzlich völlig frei vor Eduardo. Den ersten Schuss des Starstürmers konnte der portugiesische Torhüter noch abwehren, gegen den Abstauber war er aber machtlos. Pech für die die Queiroz-Elf: Villa stand beim Treffer hauchdünn im Abseits. Die Spanier setzten gegen die geschockten Portugiesen nach und drängten auf das vorentscheidende zweite Tor. Ramos tanzte auf der rechten Seite Coentrao aus, tankte sich in den Strafraum und schlenzte den Ball ins lange Eck - Eduardo war mit einer Glanzparade zur Stelle (70.).

Villa (77.) und Llorente (87.) hatten ebenfalls das 2:0 auf dem Fuß, doch es blieb am Ende beim knappen Sieg für den Europameister. Die Portugiesen, die nach dem Rückstand zu keiner Reaktion mehr imstande waren, beendeten das Match zu zehnt, weil Costa nach einer Tätlichkeit an Capdevila (89.) die Rote Karte sah.